Der Kohlhaasweg in der Dübener Heide

 

Heute habe ich mich mit einer Freundin zum Wandern verabredet und nach einem gemütlichen Frühstück fahren wir nach Tiefensee und parken vor der Kirche. Nach Tiefensee kann man mit dem Bus von Bad Düben fahren, der sogar mehrmals sonntags fährt. Die Wanderung ist aber auch ab Bad Düben direkt möglich.

In Leipzig ist Dauerregen, doch laut Wetterapp wird es mittags besser und wir sind ja nicht aus Zucker. Wir starten, obwohl Holger versucht es uns auszureden. Als wir an der hübschen Dorfkirche aussteigen, fallen die letzten Tropfen und der Wind verpustet die Wolken. Nach einem kleinen Rundgang über den Friedhof und am Denkmal vorbei, folgen wir der gelben Markierung durch den Schlosspark.

 

                                       Alte Schule in Tiefensee

              



Dieser trifft auf den Kohlhaasweg, der auch der Lutherweg ist und wir schlagen ihn nach links ein. Michael Kohhaas ist eine Novelle von Heinrich von Kleist, welche auf der Geschichte von Hans Kohlhaas, einem Kaufmann aus dem 16. Jahrhundert beruht. 

Wir laufen wir über einen schönen Feldweg mit Bäumen und Strauchwerk auf Schnaditz zu und der neu angelegte Deichweg verleitet uns ihm zu folgen. Da hier die Beschilderung, die vorher sehr reichlich war, vollkommen fehlt. Richtig wäre weiter geradeaus in den Ort zu laufen. Wir kommen am Ortsrand auf eine Landstraße und laufen nach links in den Ort zurück. Auch hier gibt es eine kleine hübsche Kirche mit Bank und gegenüber ist das restaurierungsbedürftige Schloss.

 




 Links am Schloss vorbei geht es gut beschildert durch den alten, feuchten, frisch- grünen Schlosspark zum Muldedamm, der hier auch Pilgerweg und Radweg ist.  Wir erfreuen uns an der Vielfalt der Kräuter und Unkräuter am Damm und begegnen einer Schafherde, einem Storch und ein paar Reihern. Danach queren wir die B2 und folgen dem Damm. Wir kommen an einem Werk von Linde mit einer Ziegen- Obst- Bienen-Oase vorbei und setzen uns an einem Picknickplatz, um eine Pause zu genießen. Der Wind ist recht frisch und so wird die Pause kurz.

 



 Nun bleiben wir am Damm und da die Markierungen fehlen, verlassen wir uns auf unser Glück beim Kartenlesen. Dabei biegen wir einen Abzweig zu früh ab und laufen somit eine Schleife, um dann doch wieder auf dem Kohlhaasweg weiter nach Wellaune zu laufen.

 



Der Weg endet direkt an der B 2 und auf der gegenüberliegenden Seite sehen wir hinter einer Leitplanke den Radweg. Also schnell über die B2, welche gerade frei ist und hoch das Bein und weiter geht es nach Wellaune. Markierungen sind hier Fehlanzeige und so fragen wir eine Radfahrerin, die uns den Weg vor den Häusern nach rechts weist.

Jetzt laufen wir auf einem schönen Weg, vorbei an einem Schwarm Wildgänse zu einer Schafsfarm und sind uns nicht sicher, ob sie sagte, vor oder nach der Schaffarm links. Markierungen- Fehlanzeige. Also erst einmal Schafe zählen und den Versuch hinter der Farm zu laufen. Da gibt es einen Trampelpfad nach links, aber der erscheint uns, wie ein Feldzubringer. Geradeaus ist definitiv falsch, denn da erkennen wir Schnaditz.

 


Also 2. Versuch vor der Schaffarm. Hier verläuft eine kleine Zufahrtsstraße und an einem Baum gibt es eine verwitterte gelbe Markierung, welche auch in der Karte nach Tiefensee eingezeichnet ist, doch wir landen an einer Landstraße. Dank Google wissen wir dann, dass wir nach rechts gehen müssen und nach einer Kurve sehen wir den Kirchturm von Tiefensee. Jetzt setzt auch ein Regenschauer ein, sodass das Timing perfekt ist. Im Nachgang wird uns klar, dass der Feldzubringer der richtige Weg gewesen wäre, und dann hätten wir uns den Weg an der Straße erspart. Aber nachher ist man immer klüger.

Hinter uns liegt eine sehr grüne und gemütliche Wanderung von 17km, bei der uns kaum Menschen begegnet sind.



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