Rundwanderung Haselbacher See

 Zwischen zwei Tiefs gibt es heute einen Tag ohne Regen, meine Erkältung ist ausgestanden und so ist klar: ich muss raus.

Mit der S5 geht es vom Hauptbahnhof nach Deutzen ( Richtung Altenburg). 

Ich verlasse den Bahnsteig und gehe nach links, der Hauptstraße folgend und an der ersten Kreuzung rechts die Heuersdorfer Straße entlang. In der  Kurve führt ein Weg nach rechts und dann quere ich die Straße, laufe links an der Bibliothek vorbei und laufe auf die Pleiße zu. Der Radweg verläuft am Ufer und ich biegen rechts auf ihn ein. 


Der Weg verläuft schnurgerade, die Pleiße fließt gemächlich an meiner Seite, die Sonne lacht und ich merke, wie mein Körper  die drei Glückshormone ausschüttet und wahrscheinlich auch Vitamin D aktiviert. Ich staune nicht schlecht, als neben mir ein Rapsfeld gelb in den Novembertag blüht.

Links sehe ich mehrere, riesige Gebäude, die  mehrfach mit Zäunen und Stacheldraht gesichert sind. Jugendliche Stimmen hallen herüber und Google sagt mir, dass es eine Jugendvollzugsanstalt ist. 


Unter einer Straße hindurch führt der Radweg an eine kleine Kreuzung und ich verlasse das Asphaltband, indem ich halbrechts in den breiten Forstweg einbiege.

Dieser führt mich durch einen herrlich herbstfarbenen Wald zur Bahnlinie. Dort geht es ein Stück parallel und dann soll es laut Komoot ( ich folge einer dieser vorgeschlagenen Touren) rechts weitergehen. Aber dieser Weg ist nicht zu finden und so laufe ich den Forstweg weiter und komme an die äußere Bebauung von Breitingen.

Hier, direkt an der Schranke, geht es nach rechts in einen kleinen Weg, der wieder Richtung Gleise führt. An der 2. Kreuzung geht es wieder rechts und der Weg wird etwas schmaler, bringt mich aber direkt zur Bahnlinie zurück.

Wer mit dem Kinderwagen unterwegs ist, sollte am Rand von Breitingen  weiterlaufen und dann an der Hauptstraße rechts zur Bahnlinie abbiegen.

Nun geht es rechts ein Stück an der Landstraße entlang und meine Flucht links über eine Treppe bringt nicht wirklich Erleichterung. Zum Glück ist die Straße nur mäßig befahren.

Dann endlich geht links ein Radweg ab, dem ich getreulich durch eine Haarnadelkurve zum Ufer des Haselbachers See folge. Den Weg hat wahrscheinlich eine Wildschweinrotte umgepflügt und so liegt er etwas aufgewühlt zu meinen Füßen. 


Der Blick von der Badestelle am Ufer ist wunderbar, das Wasser klar und ich bedaure kein Handtuch dabei zu haben. Einmal Füße kühlen wäre kneiplich frisch. An der nächsten Bucht hat sich ein Angler häuslich eingerichtet und genießt die Abgeschiedenheit.



Ich ziehe weiter auf meinem Weg, der etwas schmaler wird und übersteige einen kleinen, umgefallen Baum. Danach ist der Weg wieder breit und immer wieder blitzt der See durch die Bäume. Es ist herrlich. Ich bin allein in weiter Flur und höre nur meine Schritte und Atemzüge, ab und an einen Vogel und sonst nichts. Die Gedanken fliegen dahin und ich genieße es allein hier unterwegs zu sein.



                  Das Schaukeln lasse ich lieber😉

Später will der Weg mich vom See wegführen, doch ich nehme einfach einen Abzweig nach rechts und bleibe so in Seenähe. So entdecke ich eine schöne Angelbucht vom Anglerverein, welcher hier direkt am Wasser drei Picknickbänke etwas versteckt aufgestellt hat.



Der Weg verläuft über mehrere Badebuchten, teils mit Spielplatz und Volleyballplatz, aber immer mit Mülltonnen, am See entlang. Hier begegnen mir die ersten, vereinzelten Spaziergänger.




Zurück auf den Weg führt mich Komoot auf ein umzäunten Gelände, also zurück und obenherum führt ein schöner Weg wieder zum See. Hier stehen glückliche Kühe auf der Weide und ringsherum recken jede Menge Fliegenpilze in jeder Größe ihr Haupt in die Sonne. Was für ein farbenfroher Anblick.




Ein kleiner Schößling mit schon so großen Blätter.

An einer größeren Badestelle steht eine schöne Rundbank mit Blick auf den See und die vielen Bleßhühner. Sie ist perfekt für eine Streusel- Kuchen- Pfefferminztee- Pause. Mit der Sonne im Gesicht lasse ich es mir gutgehen.


Die Spaziergänger werden kurzzeitig mehr, denn Wildenhain liegt am Weg. Vor mir liegen die letzten Kilometer und ich werde zur S50 geleitet. Ein kurzes Stück muss ich direkt an der gutbefahrenen Straße laufen, bis ein Radweg mich vom Fahrbahnrand erlöst.

Doch dieser bleibt an der S50 und so entscheide ich mich an der ersten Kreuzung nach links ins Bergbaugelände zu laufen, um mehr Ruhe zu haben. Hier muss ich eine geschlossene Schranke queren, aber hoch das Bein...

...und dann stehe ich an dem riesigen Baggerloch, schaue in die " Mondlandschaft" und fühle einfach nur ein Grausen. Was tun wir hier? Die Sonne bescheint das Areal, doch kein Vogel ist weit und breit zu hören.


Ich laufe den breiten Weg am Rand entlang und nur das Rauschen von Wasser ist links von mir im Wald zu hören. So laufe ich gut 2km am Tagebaurand entlang und bin doch froh, dass ein kleines Wäldchen uns trennt und ich so die geschundene Erde nicht ständig sehe.



Ich komme kurz vor Deutzen wieder auf die Landstraße, die mich direkt zur S- Bahn führt. Mein Zeitmanagement stimmt, denn sie kommt in 10 Minuten. Was für ein Glück, fährt sie doch nur einmal in der Stunde.

Hinter mir liegt eine wunderbare, fast komplett flache Wanderung bei herrlichem Novemberwetter. Ich bin mir sicher, dass ich diese Tour bei anderen Temperaturen mit Badezeug noch einmal laufe. Sie ist durchgängig Kinderwagenfähig.








Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Drei Gleichen- Tour

Immer wieder Saale- Unstrut

13. Etappe Lutherweg