Lutherweg Thüringen 4.Etappe

 Heute endlich konnte ich zurück auf den Lutherweg. Im Dunkeln lief ich zur S-Bahn, um dann mit dem RB13 nach Weida zu fahren.

Schnell finde ich mein Wegzeichen und folge ihm. Das Örtchen hatte ich ja nur im Dunkeln gesehen und so bin ich sehr erstaunt, als ich von einer Anhöhe einen wunderschönen Blick auf die Burg habe.

Kurze Zeit später komme ich am Bürgerhaus vorbei, dass frisch saniert in der Sonne steht und eindeutig in der Architektur dem Bauhausstil zuzuordnen ist.

Ich folge dem Weg zur Osterburg und warte ein paar Minuten bis die Touri-Info öffnet, um nach dem Pilgerstempel zu fragen. Die Dame ist ganz redselig und so sind wir schnell in ein Gespräch über Burg, Bauhaus und das Leben im Allgemeinen verwickelt. Die Burg ist im Winter nur am Wochenende geöffnet, sodass ich mich bald verabschiede.


       Blick auf den Ort 

Auf einem steilen Weg laufen ich zur Paulinenhöhe, wo ein geschmückter Aussichtspunkt mein Herz erfreut.




Nun laufe ich durch einen Mischwald und das Laub raschelt unter meinen Füßen. Erst stehen hauptsächlich Eichen am Weg, dann mehr Buchen und dazwischen immer wieder ein paar Nadelbäume. Ich genieße die Sonnenstrahlen und laufe fröhlich bergan. Dann ist der Sängerstein ausgeschildert und mit 295m üNN ist er für mich " Flachlandindianer" ein "must have", also erklimmen ich ihn. Auch hier oben ist ein schöner Picknickplatz mit Gedenkstein der Sängervereinigung.






Heute habe ich das Gefühl, dass aller 500 m eine schöne Pausenbank auf mich wartet. Alle haben einen liebevollen Namen und stehen an schönen Plätzen. Ich laufe weiter auf dem Weg, der in halber Höhe über einen Bächlein entlang führt. An einer T- Kreuzung muss ich links abbiegen und sofort umgibt mich der Duft von harzig, frisch geschlagenen Kiefernholz. Ich atme tief ein und freue mich.


In Höhe von Steinsdorf führt mich der Weg 200m über die  K120, einer kleinen Landstraße. Doch just auf diesem Stück fährt der Linienbus und drei Autos ziemlich schnell an mir vorbei.
Deshalb bin ich froh, als der Weg mich wieder auf einen Forstweg führt. Auch hier liegen geschlagene Bäume und der Weg führt die nächsten Kilometer immer gerade aus, sodass ich meine Gedanken schweifen lassen kann.
Plötzlich glänzt etwas in der Sonne und ich finde geschmückte Weihnachtsbäume im Wald. Hier hat jemand "Lütten Weihnachten" gefeiert. Wie schön! Ich erinnere mich an die vielen Geschichten die ich mit meinen Tageskindern jedes Jahr im Wald zu " Lütten Weihnachten" erlebt habe und bin glücklich und dankbar.




Ich gehe weiter und komme an den nächsten geschmückten Baum. Gegenüber ist eine Schutzhütte, die auch dekoriert wurde und da die Sonne bis auf die Bank strahlt, mache ich hier meine Mittagspause.






Gestärkt laufe ich weiter gerade aus und komme dann auf eine T- Kreuzung, wo ich einen schönen Blick ins Auma- Tal habe.



       Auch hier ein schöner Platz.

Weiter geht es auf dem Radweg nach rechts zum Lutherblick. Ein sehr schöner Rastplatz mit vielen Informationen ist hier errichtet.




Nun laufe ich weiter auf einem unbefestigten Radweg, durch Felder. Ich komme an der Tränksmühle vorbei. Ein Glühweinschild lässt mich abbiegen, aber leider ist heute geschlossen und die Kübel sind leer.



Nach dem kleinen Ort geht es weiter über einen 
Wiesenweg. Die Auma murmelt links vom Weg und auf den Wiesen stehen immer wieder Reiher.







So komme ich nach Auma. Am Marktplatz steht das Rathaus und davor ein hübsch geschmückter Brunnen. Ansonsten sieht es etwas trostlos aus und der LKW- Verkehr donnert durch die Stadt.



Da mein Bus erst in einer Stunde fährt laufe ich zur Liebfrauenkirchen. Sie ist verschlossen, doch ich klingel keck am Pfarramt und so wird mir geöffnet. 





      Mit diesem Ofen wird die Kirche geheizt.


Ein sehr schöner Ort, um den Tag zu beschließen. Ich finde noch einen Bäcker und gönne mir eine fluffige, gefüllte Streuselschnecke, bevor ich an der Bushaltestelle den Bus 40 nach Triptis nehme und dort in den RB 13 nach Leipzig nehme.

Fazit: Eine sehr schöne Wanderung mit vielen kleinen Highlights, einsamen Wäldern und fußfreundlichen Wegen.


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