Der, die oder das Vordere Planitz?

 Heute zieht mich der "grüne Fleck" bei Bennewitz an und ich bin mir nicht sicher, ob es der, die oder das "Vordere Planitz" heißt. Mit der S3 geht es von vor der Haustür direkt nach Bennewitz. Ich steige hinten aus und laufe über eine Trampelpfad über einen unbefestigten Parkplatz zur Straße. Diese kurz rechts und dann geht es links eine Treppe hinauf in die Mittelstraße, vorbei an Einfamilienhäusern. An der T- Kreuzung geht es rechts und dort kommt auf der linken Seiten kurz darauf eine Infotafel. Allerdings sind auf dieser nicht die auf meiner Wanderkarte markierten Wanderwege als solche eingezeichnet. Mit meinem Optimismus in die "große Kunst des Kartenlesens" begebe ich mich an dieser Tafel direkt nach links in den Wald. Das müsste der grünmarkierte Wanderweg sein, aber ich entdecke nirgends ein Zeichen. 

 

Es geht immer geradeaus auf dem recht breiten Forstweg bis zu einer T- Kreuzung. Da geht es links und dann gleich wieder rechts den Weg entlang und kurz danach erreiche ich das Forsthaus "Weidmannsheil" ( links vom Weg), einen recht großen Gastronomiebetrieb mit viel Außenfläche und Kinderspielplatz. Aus dem Schaukasten erfahre ich, dass von Donnerstag bis Sonntag geöffnet ist und es auch Themenveranstaltungen gibt, wie Oktoberfest und Dinnershow.   






 Weiter geht es auf dem Weg, den ich gekommen bin und links genommen habe zurück und dann immer geradeaus. Auch hier gibt es nach wie vor keine Beschilderung.  Jetzt kommt nach mehreren querenden Schneisen eine T- Kreuzung, die ich links weiter gehe. Ein rechts abzweigender Weg zeigt tatsächlich eine blaue Markierung, die es aber auf meiner Karte nicht gibt. Dem linken Weg folgend, komme ich an eine Kreuzung mit einem Picknickplatz und hier gibt es jede Menge Schilder mit roten Markierungen.(Alternativroute Muldentalradweg lt. meiner Karte)



Ich wähle den Weg rechts in Richtung 6-Wege-Kreuz und genieße den Wald mit seinem Duft nach Regen und dem Gezwitscher der Vögel. Es blüht auch hier Fingerhut und Johanniskraut.


 
Dieser kleiner Falter flattert vor mir her und hat sehr witzige Flügelbewegungen, die eher an ein Flirren als Fliegen erinnern.


 Weitere Wegzeichen sind Fehlanzeige, aber es wird geradeaus ein Friedwald ausgewiesen, wohin ich laufe. Am Ende des Weges kommt dann eine Infotafel zu diesem Stück besonderen Wald.
 
 

Am Friedwald gehe ich links die unbefestigte Straße entlang und komme an einer Kleingartensiedlung an. Eigentlich sagt meine Karte ich soll geradeaus gehen, aber ich liebe es, in  Gärten zu schauen und die Blütenträume der Besitzer zu bewundern. So gehe ich links in den Rotkehlchenweg. (Ich sehe eine blaue Markierung.) Leider gibt es gar keine schönen Blütenträume, denn das Terrain ist sehr waldig. Wirklich groß sind nur die Grundstücke und die Datschen. Dafür begrüßt mich der Walohalla in einem Garten. 
 


 
Am Eichenweg biege ich nach rechts ab und laufe bis zur Straße vor. Dann überkommt mich der Übermut und ich gehe geradeaus über die Straße, über eine große, ungemähte Wiese zu einem Hochstand, in der Hoffnung den eigentlichen Weg zu finden und nicht an der Straße zu laufen. Das Gras ist hüfthoch und jeder Schritt ins Unsichtbare ein Abenteuer. Durch ein kleines Waldstück komme ich auf eine weitere Wiese, wo ich just eine Gedenktafel finde.
 



Sie erinnert an Walter Cramer, einem Vorstand der Leipziger Kammgarnspinnerei, der hier mal eine Villa besaß, die enteignet und abgerissen wurde, um den  dem Flugplatz Waldpolenz zu erweitern.(Noch nie gehört, aber in der Karte ist das Areal als Biogasanlage eingezeichnet, mit der Adresse "Am alten Flugplatz") Selbst der Weg zu dieser Tafel ist nicht zu erkennen. Ich laufe weiter durch hüfthohes Gras und stolpere dann über eine kleine Straße, die  rechts nach Leulitz führt. Hier gibt es ein hübsches Kirchlein, welches verschlossen ist und einen neuen Spielplatz mit Lesezelle.
 
Ich entdecke dann endlich auch einen schön blühenden Garten.

Leulitz liest...
 
...tatsächlich...alles ausgelesen.
 

 
Nun folge ich dem Radweg nach Machern und entdecke auf der Karte, dass  an der Brandiser Straße ein privates Jagdschloss stehen soll. Also links abgebogen und hingegangen. Die Schlossallee ist sehr hübsch, aber am Tor stehen große Schilder "Betreten Verboten" und da gerade niemand zu sehen ist, um zu fragen und viele Autos da stehen, hallte ich mich an die Ansage und laufe zurück.
 
 
An der Kreuzung gehe ich weiter die Brandiser Straße entlang und vor den Häusern geht es links auf einen Feldweg, der gelb markiert sein müsste. Ist er aber nicht!




 
Hier steht das Korn schon recht hoch und schimmert leicht golden. Der Weg geht in den Wald gerade aus und auf meiner Karte ist ein kleiner Weg zum Burgunderteich eingezeichnet. Ich finde Burgunderteich klingt nett und suche den Pfad. Vor einer weiten Biegung nach links, geht rechts ein kleiner Weg ab (am Baum rechts ist ein Reiterwegzeichen, die sind hier alle sehr gut ausgeschildert).
 
 
Der Weg führt geradeaus und unter umgestürzeten Bäumen entlang, bis es kein Weiterkommen mehr gibt, da buschige, gefällte Bäume den Weg versperren. Ich schlage mich durchs Unterholz und behalte die Richtung bei. So komme ich zum Waldesrand und hier geht es links auf einen Feldweg. Ich sehe einen für meine Augen neu gebauten und auf alt getrimmter Rapunzelturm.
 


Dahinter entdecke ich dann auch den von mir gesuchten Weiher, der sich auf dem Grundstück eines großen Pferdehofes befindet. Auch privat und nicht zu erkunden.
 

 
Ein Esel und ein junges Pfohlen wecken meine Aufmerksamkeit auf ihrem weitläufigen Areal. Ich laufe gerade aus weiter und komme auf den Zeitzer Weg, der mich rechts gerade zur S- Bahn-Haltestelle Machern bringt, wo ich mit der S3 schnell wieder zu Hause bin.
 
Hinter mir liegt eine gemütliche Wanderung von 15,5 km, welche hauptsächlich durch schönen Wald führte und bis in der, die oder das "Hintere Planitz" und dann nach Brandis oder Naunhof (andere S- Bahn) erweitert werden kann. Da es den ganzen Tag nach Regen aussieht, reicht mir diese kurze Variante. Aber der Sommer ist ja noch lang...
 





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