Immer wieder Saale- Unstrut

 Ich bin einfach von der Landschaft der Saale- Unstrut begeistert und bin noch lange nicht alle Wanderwege abgelaufen. Deshalb geht es heute  mit der Regionalbahn nach Leißling. 

Bei herrlichen Sonnenschein laufen wir über die 2016 neu erbaute Saalebrücke ( bis dahin war : " Fährmann hol über" angesagt) über Wiesen in Richtung Burg Goseck. Wir sind heute offline, klassisch mit Wanderkarte unterwegs und folgen der gelben Punkt- Markierung, die aber nirgends sichtbar ist.



Auf den Wiesen sammeln sich die Störche und einige zeigen ihre Flugkünste. Noch nie habe ich so viele Störche auf einem Platz gesehen. Wir zählen 15. Wahrscheinlich geht es bald ins Winerquartier in Richtung Afrika.


Danach geht es steil bergauf auf die Burg Goseck. Wir hören einer kleinen Führung zu und erfahren so, dass hier geheiratet werden kann und es genügend Zimmer bzw. Ferienwohnungen für die Gäste gibt. Leider hat der Führer die Schlüssel nicht dabei...wirklich schade, wir hätten gern reingeschaut.






Dann suchen wir den Wanderweg, der auf unserer Karte markiert ist, aber in echt nicht auffindbar. Direkt neben der Burg wurde ein kleines Privatschloss, gesichert mit hoher Mauer und blickdichtem Tor, neu erbaut.  Bei der Lage und Größe frage ich mich, wer der Eigentümer ist. Am Tor steht nix, doch am Hügel kann ich einen Blick darauf werfen.



Mächtig gewaltig...

Wir suchen weiter und so laufen wir einmal um Goseck, um dann den Weg zum Sonnenobservatorium zu folgen. Dieses ist ein Monument der Jungsteinzeit und fast 7000 Jahre alt. Wahnsinn!




Dann geht es zurück auf einem nicht markierten Radweg, eine Ausschilderung ist Fehlanzeige. An einer Gabelung treffen wir die falsche Entscheidung ( rechts) und kommen zu weit oben, auf der L 205 raus. Die Strasse ist stark befahren und so laufen wir auf dem Feld entlang. Endlich kommt rechts der Feldweg ( wieder ohne Markierung in echt- auf der Karte grüner Wanderweg) und dann in einen kleinen Wald. 


Von da geht es durch eine kleine Häusersiedlung und auch hier sind Schilder Fehlanzeige. So laufen wir an der " Henne" vorbei, was der richtige Weg wäre. Zurück und dann dort entlang. Keine Markierung weit und breit. An der L 207 stehen wir wieder dumm herum und finden den Wanderweg erst nach langem Suchen rechts hinter einem Hof. Der Weg wird schnell ein Trampelpfad, der weiter oben die L 207 quert. Auf der anderen Seite geht es auch wieder in einen Trampelpfad weiter. An diesen neuralgischen Stellen gibt es keine Markierung. Erst ein paar Meter im Busch finden wir die Grüne- Strich- Markierung. Der Weg ist wirklich nur ein Trampelpfad, der von Brennnesseln und Brombeergestrüpp gesäumt ist. Es geht ein Stück steil bergauf und dann begegnen wir den ersten Wanderen.

Nun endet der Weg völlig unscheinbar aus dem Wald kommend und mündet in den Telegrafenweg, unserem Weinweg. Zuerst kehren wir am Präsidentenberg ein. Der Ausblick ist herrlich, die Wirtin, eine ältere Dame hatten wir bei einer vorherigen Wanderung kennengelernt, ist sehr rührig, der Wein ist sehr lecker. 



Keine 400m weiter genießen wir den Ausblick vom Weingut Heft. Der Wirt hat nur noch 1/2 Stunde Zeit, deshalb stellt er uns ungefragt eine Flasche Rosé und Gläser auf den Tisch. Warum nicht?




Danach geht es steil bergab zum steinernen Bilderbuch.  Wir biegen nach rechts ab, denn der Blaubeerkuchen auf Max Klingers Weinberg ist für mich ein " Muss", wenn ich hier bin. Dazu ein Glas Cuveé. Das Leben kann so schön sein.



Nun geht es zurück in Richtung Fähre. Links davon lockt noch ein Weingut, dass wir noch nicht kennen. Von da haben wir einen herrlichen Blick auf die Fähre und in die Weingärten. Eine Käseschüssel legt die Grundlage für das nächste Gläschen. Dort erfahren wir, dass in Naumburg dieses Wochenende Weinfest ist.




Mit der Fähre setzen wir über, laufen Richtung Naumburg zum Bahnhof. Dort fahren wir mit unserem 49€ - Ticket mit der historischen Straßenbahn von 1970 zum Holzmarkt. 


Da geht es direkt zur " Weinkultur"am Marienplatz, einem kleinen Platz mit sehr viel Charme. Wir entdecken einen umgebauten, alten Citroën als Weinausschank. Es ist das Weingut Zahn, dass wir auf unserer letzten Wanderung entdeckt haben. Bei einem Gläschen genießen wir die Atmosphäre und kommen mit einem netten Paar ins Gespräch. 



Danach laufen wir noch zum Holzmarkt, wo das eigentliche Weinfest ist. Es ist sehr voll, Weine aus der Region und eine wunderbare Atmosphäre. 


Wir sind immer wieder erstaunt, wie schön Naumburg ist. Fast alle Häuser um Zentrum sind renoviert, es gibt eine schöne, kleine Fußgängerzone und das Umland ist phantastisch. Es wäre auch ein Ort um alt zu werden. 





Es wird Zeit nach Hause zu fahren, deshalb laufen wir zum Bahnhof und der RE bringt uns nach Hause.


Es war wieder eine wunderschöne, genussfreudige Wandertour mit zwei kleinen, kräftigen Anstiegen und einen steilen Abstieg über Wiesen, Felder und durch Wäldchen. Wäre die Ausschilderung mit der Wanderkarte im Einklang, wären es ein paar Meter weniger, aber wir lieben ja die Herausforderung.

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