Von Bad Kösen zum Weingut Zahn, direkt ins Himmelreich

 Heute ging es mit Verzögerung ( wir hatten noch Besuch) mit dem Regionalzug nach Bad Kösen. 

Dort führt uns unsere Wanderroute hoch hinauf zum Gradierwerk. Wir hören die alte Anlage ächzen und staunen über die Ingenieurskunst. Oben mühen sich Max und Moritz redlich die Pumpe in Gang zu halten.




Das Werk ist natürlich am Sonntag geschlossen, doch beim daran vorbeigehen, spüren wir den Geschmack von Salz auf den Lippen und unsere Lungen inhalieren die kleinen Wasserpartikel in der Luft. 

Ein schöner, schattigen Waldweg führt uns aus Bad Kösen auf eine kleine Anhöhe. Der Weg zur Rudelsburg ist gelb markiert. 

Bald erreichen wir die verschiedenen Denkmäler des Kösener Senioren- Convent- Verbandes.

Nicht nur der Löwe brüllt, sondern drei weitere Denkmale verklären die Helden der Bismarckzeit und auch Bismark selber, als den deutschen Mann.





Dann kommen wir zur Rudelsburg und entdecken einen schönen, schattigen Biergarten. Der Verlockung folgend, gönnen wir uns eine erste Erfrischung. Das Personal ist sehr freundlich, flink und aufmerksam. Das Essen schaut lecker aus und wir sind angenehm überrascht, denn selbstverständlich ist das alles ja leider nicht mehr.




Frisch gestärkt erklimmen wir den Burgturm und schauen in die weite Landschaft.




Danach führt uns der Weg leicht bergab zur Burg Saaleck. Auch hier ist der Ausblick wunderschön. Die Burg selber ignorieren wir, denn der Nachmittag bricht an.

Wir wandern bergab nach Saaleck, queren die Dorfstrasse und kurz danach geht es in einen schattigen Weg, durch einen kleinen Busch. Danach laufen wir durch Felder, in Hohlwegen die von Pflaumen- und Apfelbäume umsäumt sind.


So kommen wir nach Rödigen, wo ein altes Gehöft mit einem schönen Tor unsere Blicke auf sich lenkt.


Kurz danach steht ein Schild mit der Umleitung des Wanderweges. Da es an der Straße entlang zu gehen scheint, ignorieren wir es und folgen weiter der blauen Markierung.

Später kommen wir zu einer riesigen Baustelle, welche wir heute schon mehrmals in der Ferne gesehen hatten. Wir sind nicht sicher, ob es eine neue Bahnstrecke oder Autobahn wird. Heute können wir sie queren und auf der anderen Seite den Zaun öffnen.



Der Weg geht leicht bergab, vorbei an Streuobstwiesen und Feldern und dann an kleinen Weinbergen vorbei.




In Kaatschen liegt das Weingut Zahn mit seinem Gastgarten direkt am Hang der Saale. Nun ist Zeit für das erste Gläschen.


Der Ausblick ist romantisch, der Wein süffig, Herz was willst du mehr? Wir genießen den Moment, doch irgenwann müssen wir zurück. In der Vinothek nehmen wir eine Flasche gekühlten "Passion Z"mit, denn unser Wasser geht zur Neige und laut Aussage des Wirtes, kommt nun keine Einkehrmöglichkeit mehr.


Wir sehen, dass der Sommerbiergarten, direkt an der Saale, denselben Wein im Schoppen ausschenkt und 1€ unter dem vom Eigentümer bleibt. Finde ich kurios.

Nun begeben wir uns auf den Rückweg. Dafür müssen wir die Saale queren und folgen nun dem roten Wanderweg, unter die Schiene hindurch und über die Brücke. Danach geht es die zweite Straße rechts hinein und wir folgen der Markierung zum Himmelreich.


Wir laufen am Friedhof und an Kleingärten auf einem Schotterweg und dann mündet dieser in einen Waldweg. Plötzlich queren wir dieselbe Baustelle auf der anderen Seite der Saale. Hier stehen gigantische Träger, die in großemAbstand in den Himmel ragen. Mir ist schleierhaft, wie man in der Luft eine Autobahn oder Bahnlinie bauen kann? Unvorstellbar, doch scheinbar möglich.


Vorbei an einem schönen Aussichtspunkt...

...finden wir, den in Komoot angegebenen Weg nicht. So irren wir kurz durchs Unterholz und laufen einfach der Nase nach auf einem Trampelpfad.  Kurze Zeit später quert der ursprünglichen Weg den unsrigen, ist aber als solcher nicht erkennbar. Es geht noch kurz auf dem schmalen Pfad leicht rechts bergab, bis wir auf den blauen Wanderweg zum Himmelreich kommen.

Wir erreichen den Berggasthof, der in der Abendsonne liegt und einen herrlichen Blick auf die Burgen und in die Weite bietet. 

An einem kleinen Sonnenblumenfleck geht der Weg durch Wiesen zu einer genial gelegenen Bank. 




Dort stoßen wir auf unsere schöne Tour noch einmal an. Nun liegt der letzte Abschnitt vor uns. Bergab laufen wir nach unten ins Saaletal, vorbei an idyllisch gelegenen Bauernhöfen und ein Gefühl von Urlaub schleicht sich ein.

In Lengefeld geht es links auf der Landstraße, über die Gleise, am direkten Ufer der Saale zurück zum Bahnhof Kösen.      

  Manchmal ist es gut, dass die DB Verspätung hat, denn so kommt genau mit uns der Zug auf dem Bahnsteig an und bringt uns nach Leipzig zurück.

Die Tour war wieder ein Highlight mit ihren wunderschönen, fast ausschließlich naturbelassenen Wegen, sehr guten Einkehrmöglichkeiten, schönen Fernblicken und der lieblichen Landschaft. Ich freue mich, dass wir noch jede Menge ungegangene Wanderwege an der Saale , fast vor unserer Haustür, entdecken können. Bis auf das Stück " Abenteuerweg" war alles einfach zu begehen und gut ausgeschildert. Die fast 18 km liefen sich herrlich und immer dort, wo kein " Highlight " war, waren wir mutterseelenallein. Fantastisch!

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