Lutherweg SA 18.Etappe
Bevor morgen die ganz große Hitze beginnt schlüpfe ich heute morgen nochmal in die Wanderschuhe, um meinen Lutherweg fortzusetzen.
Mit der S 3 bis Halle und von da mit dem Bus nach Wettin, wo ich 10:30 Uhr ankomme. Da gestern keine Zeit für den Ort war, laufe ich heute hoch zur Burg und bin verwirrt, da der Weg nicht wirklich ausgeschildert ist.
Oben wird mir klar warum. Die ganze Burg ist ein Gymnasium mit dem seltenen Profil Kunst. Hier kann tatsächlich Kunst als Abiturfach gewählt werde und die Schüler werden an die verschiedensten Kunstformen herangeführt. Irre spannend. Nur das Burgcafé ist für die Öffentlichkeit zugänglich, doch heute erst ab 12 Uhr.
Ich laufe noch zum Rathaus und der dortige Bäcker verführt mich zu einem Frühstück mit Streusel Schnecke.
Gestärkt laufe ich hinunter zur Saale und setze mit der Fähre ( Preis tatsächlich nur 50 Cent!) über und folge der Landstraße nach Zaschwitz. Im Ort darf ich dann links in einen wunderschönen Feldweg mit Feldrain und Schatten laufen. In den Hecken glänzen rote Hagebutten und dunkle Schlehen.
Auf der SaaleBlick zurück
Auf den Feldern ist das Stroh schon gebündelt und zeigt, dass der Sommer in der letzte Phase ist.
In Fienstedt gehe ich auf den Friedhof, um meinen Kopf unters Wasser zu halten und die Wasserflasche aufzufüllen. Die Mittagshitze hat es schon in sich und der erste Liter Wasser ist schön " verdunstet".
Auf dem Löschteich blühen die Seerosen.
Nun laufen ich auf einen schönen Hohlweg durch ein kleines Wäldchen und komme an einem liebevoll gepflegten Picknickplatz vorbei.
In Schochwitz stockt mir der Atem im Kirchgarten, denn er ist wunderschön angelegt. Die Blumen und Büsche blühen, die Insekten Summen und die Farbenpracht ist unglaublich. Was für ein Wohlfühlort.
Dann ist auch noch die Kirche offen und lädt zur Einkehr ein. Ich genieße die kühle Stille.
Weiter gehe ich auf einem mit alten Weiden gesäumten Weg zwischen den Feldern.
Ein Menhir: Der lange Stein, liegt am Wegesrand und hier wird der Weg sehr sonnig.
So komme ich nach Höhnstedt und werde direkt zum Weingut "Alte Schrotmühle" geführt, wo der Pilgerstempel liegt. Leider bekomme ich hier kein Gläschen ausgeschenkt, da nur der Flaschenverkauf geöffnet ist. Ausschank ist nur am Wochenende.
Hier sah ich mich schon sitzen🫣So laufe ich weiter und komme am Weingut Born vorbei. Hier ist eine größere Gesellschaft bei der Verkostung und ich Frage, ob ich ein Gläschen trinken darf. Die Chefin hat Mitgefühl für eine Wanderung und schenkt mir ein schönes Glas Rosé aus. Er ist wirklich fein und ich genieße diese Pause besonders.
Doch ich will noch weiter und komme nun ins Mansfelder Land. Durch den Wald laufe ich steil bergab zum Süßsee.
Vorbei am Nordstrand laufe ich nun auf Asphalt und bestaunen das Dampfer- Restaurant und den ruhig gelegenen Campingplatz.
Dann ist der See nur noch von Fern zu sehen, denn ein Schilfgürtel und ein Dickicht Streifen trennen mich vom Wasser. Nichts mit kleiner, stiller Badebucht, wo ich mich natürlich abkühlen könnte.
Dann habe ich noch einen Blick auf die Weinberge, bevor ich nach Wormsleben komme.
Das Dorf hat nichts zu bieten außer die Bushaltestelle, wo der Bus nach Halle abfährt.
Ich habe noch 50 Minuten Zeit, bis der letzte, direkte Bus fährt und so setzte ich mich in den Schatten einer Eiche und warte. Hier endet die heutige Etappe.
Fazit: Wirklich schöner Pilgerweg mit herrlichen, natürlichen Wegen, schönen Orten und eine noch wenig bekannte Weinregion.
Er ist vollständig mit Lutherweg und E11( Fernwanderweg) gekennzeichnet, allerdings sind viele Schilder ausgeblichen.🫣
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