Saalehorizontale 3. Streich

 Bei herrlichen Wetter nehme ich mir den nächsten Abschnitt der Saale- Horizontale vor.

Mit dem Zug geht es ins Wander- Paradies Jena. Da die Straßenbahn erst in 11 Minuten fährt, laufe ich die eine Haltestelle zum Anfang der Etappe an den Teufelslöchern. Dort laufe ich gemächlich, stetig bergauf auf den Rundweg. Ein kleiner Abstecher zur Kupferplatte muss noch einmal sein, um den Anblick von Jena zu Füßen zu genießen.  

Von unten dröhnt ein dumpfer Ton in den Wald, der mich noch lange begleitet und echt nervig ist. Dann geht es auf halber Höhe einen schönen Weg entlang. Die Vögel zwitschern und es riecht fruchtig- frisch nach Holunder, der hier üppig blüht. Dann wird der Weg wieder schmaler und verläuft am Hang, mit herrlichem Weitblick.



Über Wiesen geht es nun talabwärts und wie so oft, auf der anderen Seite auf den nächsten Hügel. Hier laufe ich durch eine alte Streuobstwiese hinauf auf den Ottonenpfad.


Die Ottonen waren ein altes sächsischen Adelsgeschlecht und eine deutsche Herrscherdynastie von 919- 1024.

Ein altes Kindergrab, auf dem am Weg liegenden Ziegenhainer Friedhof, lässt mich die Kamera zücken, ist es doch hübsch gestaltet. 


Es geht nun steil bergan und in den Wiesen blühen farbenprächtig Wildblumen.



Oben am Waldesrand sehe ich den Fuchsturm in der Ferne, bevor ich in den Wald eintauche und mich in die Licht- Schatten- Spiele versenken. Ich genieße die Ruhe, allein im Wald zu sein.

Doch in der Nähe des Fuchsturmes ist es damit vorbei. Mit Auto erreichbar, tummeln sich hier Schulausflugsklassen, Studentenverbindungen und Mittagessen- Ausflügler rund um den Turm.

Die Weihestätte der Thüringer Berg- Burg- und Waldgemeinden kann ich dadurch nur partiell erkunden.


Der Biergarten ist gut gefüllt und ich höre die Bestellung hin- und herfliegen.

 Mit meiner Rucksack- Brotzeit setze ich mich direkt unter dem Turm und genieße die Fernsicht. Danach steigen ich noch auf dem Turm, der leider oben verglast ist, sodass ich das Gefühl habe, keine Luft zu bekommen und der Schweiß rinnt. Also wieder runter und in den kühlen Wald, bergab ins nächste Tal. Der Weg ist super ausgeschildert.





Unten angekommen öffnet sich der Wald in eine herrliche Feld- und Wiesenlandschaft. 


Das kleine, hübsche Örtchen Jenapriesnitz bezaubert mit seinen schmucken Häuschen. Ein kleiner, liebevoll gestalteter Bücherschrank lenkt meinen Blick. Drinnen sehe ich unter anderem den Outdoor- Führer der Nordroute in Spanien. Meine Gedanken schweifen auf den Pilgerweg ab.




Ich komme noch Wogau, wo der Gasthof mit Biergarten geschlossen ist. Über Wiesen geht es dahinter steil bergauf zum nächsten Wald. An einer Kreuzung lese ich die Schilder falsch und laufe kurz in die falsche Richtung. Allerdings habe ich hier noch einmal einen schönen Blick ins Tal. 

Auf der Karte sehe ich eine Querverbindung zum eigentlichen Weg und folge diesem. Doch dann wird es knifflig. Laut Karte soll ich nach Laasan hinunterlaufen, um dann zur Kunitzer Burg in einem weiten Bogen hochzulaufen, um dann nach Kunitz denselben Weg zurückzugehen. Das gefällt mir nicht. Auf der Karte entdecke ich eine Querverbindung zu dem Rundweg und laufe diese.

Zurück auf der Horizontale, beschließe ich den Gleisberg noch mitzunehmen, erhoffe ich mir von dort noch einmal einen Ausblick in das eben durchquerte Tal. Der Berg ist aber vollständig bewaldet und so laufe ich ein Stück zurück, um wieder in die richtige Richtung zu laufen.

Nach dem Wald kommen wieder Wiesen und Felder, stetig bergab zu erlaufen. Meine App zeigt mir, dass ich der blauen Markierung nach links wieder bergauf gehen soll. Die SH- Markierung will mich nach Beutnitz schicken. Das fühlt sich falsch an, muss ich doch irgendwie wieder nach Hause.

Also nehmen ich den bergauf führenden Wanderweg bis zu einem alten Stallgebäude mitten in den Feldern.


 Hier führt ein frisch gemähter Weg zu einer großen, steilen Wiese, die es zu erklimmen gilt. Oben steht eine Bank, auf der ich verschnaufe und noch einmal etwas esse. Meine Wasserflasche, die ich am Fuchsberg aufgefüllt habe, ist schon wieder fast leer. Mein Blick schweift in die weite Landschaft.

Hinter der Bank führt mich die blaue Markierung im Zickzack bergauf in einen Wald, zum Kunitzbergfreundehaus. Leider ist es geschlossen. 



Nun geht es scharf rechts, der roten Wandermarkierung folgend zu den romantischen Resten der Burg Kunitz. Der Blick schweift von dieser strategisch günstigen Lage in die Weite des Jenaers Umlandes.




Nun folge ich dem Weg bergab, über den Feldherrenhügel, Wiesen und Weinberge nach Kunitz.


An einem Gartenzaun frage ich freundlich nach Wasser und kann meinen angestauten Durst löschen. An der hübschen Kirche vorbei, sind es nur noch knapp 2 km bis nach  Zwätzen, wo mich ein RE  nach Naumburg bringt und von da geht es gleich weiter nach Leipzig.




Eine herrliche, abwechslungsreiche Wanderung mit genügend Höhenmeter hoch und runter liegt hinter mir. 








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