Saalehorizontale- Totale...letzter Streich

 Nur noch eine kleine Etappe fehlt mir an der Beendigung der Saale- Horizontale. Deshalb wird trotz vorhergesagter 30°C der Rucksack gepackt und mit der Bahn nach Porstendorf gefahren.

Gleich hinter dem Bahnhof überqueren ich die Saale und folge der Landstraße, am Campingplatz vorbei, an einem kleinen Bach und Feldern entlang, nochmals die Saale querend, nach Golmsdorf. 


Ein pittoreskes Dörfchen mit einem der Sammelleidenschaft verfallenen Ofenbauer. 

Durch den Ort und an einem Froschteich (mit Konzert) vorbei, geht es fast übergangslos nach Beutnitz und an der kleinen Dorfkirche ist ein Schild der offenen Kirche. Also biegen ich kurz ab, doch sie ist verschlossen. Ein Schild bietet die Möglichkeit des Anrufes, aber Sonntags um elf möchte ich niemanden am Frühstückstisch oder bei den Mittagvorbereitungen stören. Gerade als ich gehe, kommt eine Frau mit Fahrrad und fragt, ob ich hinein wöllte. Sie ist zu spät, eigentlich wäre ab 10Uhr offen, aber ihre Familie sitzt noch am Frühstückstisch...Ich muss schmunzeln.

Allein in der kleinen Kirche genieße ich die Stille und singe mein Lieblingskirchenlied laut in den Raum. 





Dann geht es weiter. Die Tänzergasse geht es steil bergauf und aus einem Küchenfenster weht Schnitzelduft. Ich quere eine Landstraße, bevor es weiter bergauf aus dem Ort geht. Im letzten Grundstück bellt ein Dackel und ich rede ihm gut zu. Unter einem Baum, am Rande des Grundstückes, bleibe ich stehen, um die Stöcke für den Aufstieg einzustellen. Der Dackel hat sich beruhigt, doch die Besitzerin kommt an den Zaun und meint: " Über den Zaun spricht man nicht mit Hunden. Das macht sie aggressiv! " Ich danke ihr freundlich für die Belehrung und kann mir nicht verkneifen🤐 zu sagen, dass ein gut erzogener Hund erst bellt, wenn man am Tor oder auf dem Grundstück ist. Denn es ist eine Zumutung, dass er an einem Wanderweg kläfft, wenn man diesen betritt ohne in die Nähe des Tores zu sein. Was sie daraufhin vor sich hinbrabbelt, kann ich nicht verstehen und ich gehe weiter.


Der Weg geht hoch in weite Wiesen und am Hang entlang ins nächste Seitental. An einer Bank im Schatten frühstücke ich und sehe in der Ferne die Bank, auf der ich gestern meine letzte Pause gemacht habe. 



Frisch gestärkt laufen ich stetig bergauf in den Wald, auf einen kleinen Pfad entlang. Der Schatten ist göttlich. Kaum bin ich oben führt der Weg wieder bergab und mündet dann in einen breiten Forstweg.

 Immer an einem eingezäunten Waldstück geht es leicht bergab. Am Ende des Zauns laufe ich links zur Thüringer Landessternwarte, stehe aber da vor verschlossene Tor. 


Zurück zur Horizontale geht es einen weiteren Waldweg bis zu den Resten der Tautenburg. Bänke laden zur Aussicht ein, doch ich will weiter.




Der Ort selbst ist mit Wimpelketten und Blumenpötten in Hülle und Fülle geschmückt, doch was es zu feiern gibt verbirgt sich vor dem Wanderer. Ein hübscher Spielplatz und ein Planetenweg durch den Ort, erfüllt sicher den Thüringer Bildungsplan.


Über mir kreisen zwei große Raubvögel über den so friedlichen Ort und ziehen ihre Kreise.


Auf der Höhe thront die hübsche Kirche, der ich noch einen Besuch abstatte, bevor es auf den letzten Abschnitt der Tour geht.





Über Wiesen, natürlich stetig bergan, geht es nochmals in den Wald und bald auf einen schnurgeraden Forstweg.

Nun führt ein schmaler Weg nach rechts zur Aussicht Hohe Lehde. Dort begegnen mir heute erstmalig zwei WWanderinnen.An der Bank ist ein Zettel angebracht, der vor dem Bergwaldschwein warnt. Ein Blick vor die Füße zeigt, dass heute keines hier war. Der nächste Blick geht in die Weite und auf Jena in der Ferne, dann geht es auf die letzten Kilometer der Etappe.


Ein schmaler Pfad führt erst durch den Wald und später durch Wiesen stetig bergab. 

Auf der anderen Seite der Saale thronen die Dornburger Schlösser. 

So gelange ich zu den ersten Straßen  von Dorndorf. Nun nur noch durch den Ort, auf die andere Seite der Saale zum Bahnhof und ich habe die Saalehorizontale da, beendet, wo ich sie Pfingsten begonnen habe.




Ein wirklich sehr abwechslungsreicher und fußfreundlicher Wanderweg mit wunderbarer Anbindung an den ÖNPV. Viele schöne Rastplätze und Bänken am Weg laden zum Ausspannen ein. Ein schöner Mix an Wald- und Wiesenstrecken und Höhenmeter wie in den Alpen machen den Weg interessanter und auch bei hohen Temperaturen begehbar. Ein paar mehr Einkehrmöglichkeiten wären Zukunftsträume.


Ich fahre mit dem Zug nach Naumburg zurück und drehe noch eine kleine Runde im Blütengrund, um den Abschluss gebührend zu feiern.





So sind es dann doch noch etwas über 20km geworden.😅






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