13. Etappe Lutherweg

Bei frostigen 3°C und strahlend blauen Himmel bin ich heute in den RB 110 eingestiegen und nach Leisnig gefahren.

Am Bahnhof entscheide ich mich noch einmal in die Stadt aufzusteigen, denn laut Internet hat die Gästeinfo geöffnet, sodass ich den mir fehlenden Lutherwegstempel noch holen kann. Dann stehe ich vor der Tür und ein handschriftliches Schild sagt mir, das geschlossene ist. Na prima, das fängt ja gut an.

Ich schaue mir das Haus genauer an und lese, dass die Bücherei  nebenan ist. Ein Versuch ist es wert. 

Ich frage freundlich und die Dame weiß wo der Stempel liegen müsste. Doch da ist er nicht, sie sucht und findet und kommt freudestrahlend zurück. Allerdings ist das dazugehörige Stempelkissen vertrocknet. Ihre Hilfsbereitschaft geht soweit, dass sie über Treppen in ihr Büro geht und ein anderes Stempelkissen holt. Perfekt! Nun ist der Stempel drin und ich bedanke mich ganz herzlich bei ihr.

 Beschwingt steige ich den Berg wieder bergab zum Bahnhof, folge den Wegzeichen und laufe parallel zur Mulde. An einem Recyclinghof biege ich nach rechts in den Eichgrundweg und nun ist der Weg sehr idyllisch. Die Vögel zwitschern, die Sonne scheint durch die Bäume und erwärmt langsam den nachtfrostkalten Boden. Der Wind ist scharf und ich bin froh meine Mütze dabei zu haben.


 Der Weg ist breit und rechts von mir murmelt ein kleiner Bach. Am Wegestand sind Infotafeln zur Flora und Fauna und zum allgemeinen Nutzen des Waldes. Der Sachsenforst hat ab und an Bänke aufgestellt, die zum " Waldbaden" einladen.

An der K 7540 geht es ein Stück an der Straße entlang, doch heute ist kaum Verkehr. Dann zweigt der Weg rechts ab und geht recht steil zum Tannenberg hinauf. Jetzt liegt der Wald links von mir und rechts ziehen sich Felder. In der Sonne zu laufen ist einfach herrlich und so kann ich sogar die Jacke ausziehen.   

Danach geht es noch einmal links durch einen Grund, bevor es zurück zur Mulde und an sonnengelbe Rapsfelder auf einem Radweg weitergeht. Und da war der fußfreundliche Weg vorbei und Asphalt begrüßt die Füße.



So komme ich nach Westewitz, wo ein großer Biergarten direkt an der Mulde liegt. Doch er hat geschlossen. Im Ort finde ich keine Bank und so setze ich mich auf die Muldewiese und halte meine Mittagspause.


 Frisch gestärkt geht es den Kirschberg hinauf um dann nach rechts auf dem Wanderweg direkt oberhalb der Mulde und dem Bahngleisen entlang zu laufen.

Die Ausblicke sind wunderbar und ab und an sind auch ein paar asphaltfreie Stücken dabei.




 

 So komme ich nach Technitz. An der Kirche halte ich an, doch sie ist leider verschlossen.  Davor ist ein Soldatengräberfeld. Ich lese ein paar Inschriften und denke :" Warum hört das nie auf?" 

 

Etwas bedrückt laufe ich auf dem Mulderadweg ( mit Lutherweg hier identisch) weiter. 


 

Bald erreiche ich den Stadtrand von Döbeln. Der Lutherweg führt in weitem Bogen an der Mulde fast um die ganze Stadt herum, um dann erst an der Oberbrücke in die Stadt zu führen. Da ich kein Wegzeichen gesehen habe, bin ich dem Radweg gefolgt und schon eine Brücke eher abgebogen.

Ich komme aber auch zur Kirche St. Nikolai am Lutherplatz. Die Kirche ist geöffnet und so freue ich mich inne halten zu können und den prachtvollen geschnitzten Altar bewundern zu dürfen.





 

Am Ausgang komme ich mit der Aufsichtsdamen ins Gespräch und erhalte auch hier einen Lutherwegstempel. Das ist Premiere! Zwei Stempel auf einer Etappe.  

Vor der Kirche steht eine Lutherdenkmal und ein Pfosten mit allen Lutherwegen in Deutschland. Da gibt es noch viel zu laufen😅.


 

Ich laufe zum riesigen Rathaus und durch die Altstadt. Die Pferdebahnen- Schilder finde ich nostalgisch, aber begegnet bin ich keiner. (Sie fahren erst im Mai.)


Nun suche ich den Weg zum Bahnhof und bin nach zwanzig Minuten da. Jetzt bleiben mir noch 40 Minuten Wartezeit, bevor es zurück nach Leipzig geht.

                                            Das riesige Bahnhofsgebäude ist beeindruckend.



                                                       Grafitti am Weg

Es war eine sehr schöne, abwechslungsreiche Etappe. Überall zeigte sich der Frühling in seiner Blütenpracht und Farbenfülle. Im Sommer laden die kleinen Bächlein zum Füße kühlen ein.


 

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