Sachsen Anhalt Lutherweg 11. + 12. Etappe

 Im Faltblatt von den Lutherwegen sah ich eine Norderweiterung von Zerbst nach Magdeburg. Allerdings fand ich nirgends die GPS- Daten für dieses Stück Weg. So habe ich mir einen Weg mit Komoot erstellt, um die Entfernung in etwa einschätzen zu können und mich darauf verlassen, dass dieser Teil des Weges genau so gut beschildert wurde, wie die bisherigen.

Frohen Mutes ging es am Samstag mit dem RE 13 nach Zerbst. Zuerst führt uns der Weg in die Innenstadt, um noch einen Stempel zu ergattern. Die Touristeninfo ist aber leider geschlossen. So bestaunen wir die Altstadt.

             Stadtmauer

                        Der Roland

                       Kirche St. Nikolai

                        Die Butterjungfer

 Wappenbaum der Ortsteile und Ortschaften von Zerbst

              Alte Glocken von St. Bartholomäi


              Kirche St. Barholomäi 

              Das Schloss, dass auf einen Kuss wartet.

              Das Rathaus

Danach finden wir jede Menge Lutherschilder aber keine Aufklärung, welcher in den Norden führt. Wir laufen einfach nach Komoot und kommen so schnell auf der Lindenauer Straße aus der Stadt heraus und auf weite Wiesen- und Feldwege. Der Himmel strahlt blau und die Sonne entwickelt schon frühlingshafte Kraft. Wir fühlen wie unser Herz weit wird und wir die Schritte genießen. In den Bäumen hängen riesige Misteln und geben diesen ein bizarres aussehen.




Wir kommen nach Schora, wo es einen schönen Picknickplatz mit Infotafel gibt. Hier pausieren wir und finden auch eine Wegmarkierung. Doch dies bleibt bis Prödel die Einzige. So laufen wir weiter durch herrliche, braune, frisch umgegraben Felder. Wir sehen Hasen und Rehe in der Ferne und in der Luft kreisen Milane. In den Hecken ist fröhliches Gezwitscher. Die Dorfkirche von Prödel zeigt sich frisch hübsch und stolz vor blauem Himmer, ist aber verschlossen.

Nun müssen wir uns entscheiden, ob wir eine Stunde auf den Zug warten, ins örtliche Kaffee gehen oder das Wetter genießen und weiter laufen. Wir entscheiden uns für letzteres und laufen über einen Bauernhof auf den nächsten Feldweg. Die Kühe begrüßen uns muhend und alles sieht aus wie " Bullerbü", doch als wir hinter dem Stall entlang kommen, bin ich über die Plastikhaufen entsetzt. Überall liegen die Reste der Strohballenplanen frei rum, verrotten, verschleißen und fliegen durch die Gegend, bzw. werden im Feld untergraben. So kommt dann das Mikroplastik in unser Essen! Was für ein Saustall!


Dann führt der Weg das erste Mal in einem schönen Kiefernwald und der Boden ist plötzlich sandig.



Wir erreichen Dornburg und schauen uns das Schloss an. Auch dieses wartet auf seinen Prinzen. Die Größe ist erstaunlich für den kleinen Ort.





Langsam läuft uns die Zeit davon und mein Lieblingsmensch mault, weil wir ein Stück auf der Landstraße laufen, was nach nun schon  fast 25 km anstrengend ist. Um seine Laune aufzumuntern halte ich den Daumen raus und tatsächlich hält das Dritte, der spärlich befahrenen Straße an und nimmt uns die letzten Kilometer bis nach Gommern mit.

Der Zug fährt erst in 30 Minuten und so schauen wir uns noch in Gommern um.

                        Kirche in Gommern

               Pfarrhaus

              Am Bahnhof

Fazit: Sehr schöne, lange Wanderung, welche nicht gut ausgeschildert ist. Gesamt ca. 30 km



Am Sonntag sind wir wieder in Gommern zurück und suchen die Beschilderung. Diese führt uns direkt zur 246a. Doch wir wollen keine Straße laufen und nehmen die Straße " Am Weinberg", die uns vorbei an einer Gartensparte auf einen Feldweg führt.

Wir laufen aus dem Ort in Wiesen und Felder hinein und staunen über ihre schiere Größe. Rehe laufen schnell davon und der Vogelgesang erfreut unsere Seelen.



Wir entdecken die erste Raupe und fragen uns, was wohl daraus wird. Durch einen kleinen Wald geht es weiter. Am Rand ist geschlagenes Holz gestapelt und der Geruch ist frisch, holzig, harzig. Die Jahresringe haben teilweise bizarre Formen, in welchen wir Zellen, Sterne und anderes sehen.








Über die Klusbrücke laufen wir über die älteste, hochwassersichere Brücke/ Straße des Magdeburger Landes. Sie wurde 1820 erbaut. In der Ferne sehen wir schon den Magdeburger Dom.



 
Nun erreichen wir Pechau, einem hübschen Ort, wo wir den Schildern zu einem Café folgen.



              Schindelfront

              Hübsch sanierte Häuser

               Dorfkirche

               Bitte mehr davon🙏

                        Das Café ...


    ....leider geschlossen, aber sehr schön eingerichtet.
Schade, wollten wir doch endlich eine Pause einlegen. Nun sind wir aus dem Ort raus und hier ist keine Bank mehr.

Wir wandern durch Überschwemmungswiesen weiter und nochmal an braunen Feldern vorbei.



Holger erklärt mir, dass der Bodenrichtwert für Ackerböden seinerzeit hier in der Magdeburger Börde auf 100 ermittelt wurde und die Grundlage für steuerliche Bewertungen wurde. Schon witzig.

Bald erreichen wir Prester und erleben ein bisschen skurrile Gartenkunst....




...und an der Dorfkirche eine Überraschung.






Wie cool ist das denn? Ein Restaurant in der Kirche. Ich habe schon viele Umwidmungen gesehen, aber diese ist schon erstaunlich. Natürlich setzen wir uns rein, genießen die Atmosphäre und dazu noch Kaffee und Kuchen.


           ....gut behütet❤️

Gestärkt laufen wir durch die Wiesen und staunen, dass mancher Arm noch verfroren ist.



Über eine Brücke gelangen wir auf die Rotehorn- Insel und queren diese durch den Park, um über die Neue Strombrücke Magdeburg zu erreichen.




               Klein gegen groß 😅




Leider ist der Dom schon geschlossen und so laufen wir zum Bahnhof und fahren zurück nach Leipzig.

Fazit: Sehr schöne Wanderung durch wunderschöne Natur. 


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