An der Mulde grünen Wiesen

 Heute Morgen kann sich die Sonne noch nicht entscheiden, ob sie scheint oder doch erst noch ein kleiner Schauer, wie in der Nacht kommt. Ich entscheide mich für eine Wanderung und fahre mit der S- Bahn nach Wurzen. Es ist herrlich so direkt vor der Tür mit dem öffentlichen Verkehrsmittel fahren zu können.

Als ich aussteige lugt die Sonne hinter den letzten Wölkchen vor und ich starte meine Wanderung an der Mulde. Dazu gehe ich diesmal hinter den Bahndamm aus der Unterführung heraus und wende mich nach rechts. Ich folge der roten Markierung und der Dehnwitzer Straße aus Wurzen heraus. Am Ende der Stadt sehe ich einen wunderschönen Wintergarten an eine alte Villa gebaut.

 

  

 Ein paar Schritte weiter gibt es schon die erste Einkehrmöglichkeit (es sei denn, es ist Corona) im Spartenheim. Ich folge dem kleinen Sträßchen gerade aus nach Dehnwitz. Hier führt der Radweg nach rechts zum Fährhaus. Da ich mir noch nicht sicher bin, ob ich eine Streckenwanderung oder eine Rundwanderung laufe, gehe ich noch ein paar Schritte weiter und nehme den zweiten Feldweg links, um zum Bismarckturm zu laufen. Ein kleiner Weg führt zum Turm, von dem ich eine herrliche Sicht in die Landschaft und auf Wurzen habe. Ein kleines Bänkchen lädt zur Trinkpause und zum Sonnenbaden ein. Ersteres ist möglich, für letzteres ist mein Tatendrang zu groß.

 




Also gehe ich auf dem anderen kleinen Weg zurück zum Wegweiser zum Fährhaus. Wer nur eine kleine Runde wandern möchte, kann dem Wanderweg durch das Mühlbachtal nach Roitzsch nehmen und ist dann recht schnell zurück in Wurzen

Für mich geht es weiter direkt an die Mulde zum Fährhaus, wo ein lauschiger Biergraten auf das Ende von Corona wartet.




 Der Weg verläuft direkt an der Mulde und die saftigen Wiesen werden von allerlei Gesumm und Gebrumm besucht. Die Sonne scheint mir ins Gesicht und die Jacke ist definitiv zu viel, genauso wie mein langes Shirt, also fix ausgezogen. Es geht geradeaus, bis der Weg scharf nach links abbiegt. Wer möchte kann hier einfach gerade weiter über die Wiese laufen, denn der Wanderweg kommt an das Ufer der Mulde zurück. Ich laufe dem Rad- Wanderweg folgend auf dem Asphalt weiter (hier ist er als Lutherweg gekennzeichnet) und nehme die nächste Möglichkeit, um wieder an das Ufer zu gelangen. Als ich über die Wiese schreite, lässt sich ein Hase bis auf 20m nicht von mir stören. Dies ist ein perfekter Platz für ein Picknick mit Freunden, um mit den Füßen im Wasser zu plätschern und seine Gedanken laufen zu lassen. Ich bin allein unterwegs und ohne Picknickdecke, also geht es weiter.

 

Ich komme zum Magaretenkreuz. Magarete wurde nur 14 Jahre alt und ich vermute, dass sie in der Mulde ertrank. Leider weiß Google nichts zu berichten. Hier ist der Acker so nah  an das Kreuz gepflügt, dass ich nicht auf die junge Aussaat treten möchte und zurück zum Fahrradweg laufe.

 



Allerdings sehe ich auf der Karte, dass ich hätte, weiter gehen sollen. So nehme ich den nächsten Abzweig und laufe zum „Lorelei-Felsen“ (die kleine Schwester vom Rhein) zudem mich ein kleiner, romantischer Pfad führt. Von hier oben habe ich einen tollen Blick auf die Mulde, die hier einen scharfen Bogen macht.



Ich gehe den Weg weiter gerade aus und lande auf einem alten, verlassenen Bauernhof und dann auf einer kleinen, befahrenen Landstraße. Dort geht es ein kurzes Stück nach links zurück, um auf den Radweg zukommen. Diesen geht es nun schnurrgerade nach Oelschütz (Möglichkeit der Kürzung über Burkartshain) und weiter bis nach Nitzschka. Hier quert der grüne Wanderweg den Radweg (natürlich nicht ausgeschildert) und ich gehe diesen nach rechts in Richtung Dorf.  (ca.10km) Über die Muldenstraße laufe ich zur Kirche und genieße im Kirchgarten unter einem Baum mir Blick auf die Steine eine kleine Mittagspause.

Dann geht es weiter und ich komme zum ehemaligen Rittergut Nitzschka, dass jetzt von einem gemeinnützigen Verein zur Förderung umweltbewusstem und sozialem Handeln genutzt wird. Hier gibt es, wenn man den hinteren Torbogen passiert einen idyllischen Platz direkt über der Mulde mit einer Bank zum Rasten.

Nun geht es der Straße folgend und kurz darauf die Hauptstraße querend zurück auf den Fahrradweg nach Neichen. Am Fahrradweg entscheide ich mich für einen Rundweg. (Streckenwanderung nach Neichen und Trebsen wäre hier auch möglich, ca. noch 3km, Bus fährt unter der Woche sehr regelmäßig). Meine Karte zeigt mir einen Feldweg geradeaus und ich nehme diesen. Allerdings führt er mich nicht in die richtige Richtung, sodass ich theoretisch zum Radweg zurücksollte und dann Richtung Wurzen laufen. Aber „Vorwärts geht immer, Rückwärts nimmer“ und so laufe ich in der Ackerfurche quer durch ein Rapsfeld, um auf den grünen Wanderweg Richtung Pyrna ins Kronsche Holz zu kommen. Ich achte darauf, dass ich kein Pflänzchen zertrete. Dem Weg folge ich und kurz bevor er auf die Dorfstraße mündet, kreuzt der gelbe Wanderweg (nicht markiert, auf der Karte eingezeichnet), welchem ich nach links folge und nun nach Burkartshain laufe. Die Sonne brennt inzwischen und die Luft durchzieht ein leichter Duft nach Raps. Die ersten gelben Blüten leuchten auf.




Der Weg geht an der Nitzschkaer Straße nach rechts in den Ort. Doch an der ersten Straße  biege ich links ab und habe ein sehr nettes Erlebnis. Auf der kleinen Straße kommt ein leerer Schulbus und hält neben mir an. Der Busfahrer fragt wo ich denn hinlaufe. Als ich ihm antworte meint er, ich könne einsteigen, denn er fährt nach Wurzen. Das ist ganz süß und ich bedanke mich herzlich, aber das Wetter ist viel zu schön, um hier die Wanderung zu beenden. So wünschen wir uns einen schönen Tag und ich laufe weiter. An den Weiden laufe ich durch Felder und am Mühlbach entlang. An der kleinen blauen Brücke kann man parallel über einen Wiesenweg laufen, sollte aber die folgende graue Brücke dann zurück auf den Schotterweg nehmen, denn dann geht der Weg am Mühlenteich vorbei nach Nemt.



In Nemt bleibe ich auf der Alten Poststtraße und suche den Nempter Weg. An der Schulstraße geht die grüne Markierung zurück zur Mulde, doch ich entschließe mich einen anderen Rückweg zu wählen. Der Nempter Weg heißt allerdings Hinterer Anger (Ist die Karte so alt?) und führt an einer kleinen Landstraße, welche mir nach der vielen Einsamkeit des Tages stark befahren erscheint (6-7 Autos in der halben Stunde) nach Roitzsch. In der Ferne sehe ich schon Wurzen.

 

 Gleich am Ortseingang führt ein grüner Wanderweg (siehe Karte, nicht beschildert) nach links und bringt mich parallel zu einem stillgelegten Gleis und einem Feld nach Wurzen zurück. Kurz vor dem Bahnhof entdecke ich einen Saloon und in normalen Zeiten würde ich mich auf die Veranda in einen Schaukelstuhl setzen und ein kühles „Zisch“ genießen.

 

Normale Zeiten sind aber nicht und so nehme ich die nächste S- Bahn und fahre glücklich, leicht gerötet und ausgepowert nach Hause und genieße einen Kaffee auf der Terrasse. 




  

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