Wandern am Rande der Dübener Heide

Dieses Wochenende haben wir ein Auto gemietet, da wir ein paar Erledigungen machen wollten. So beginnt unsere heutige Wanderung in Benndorf, in einem Ort, der am Wochenende nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. (Unter der Woche fährt ein Bus von Delitzsch regelmäßig nach Benndorf und nach Delitzsch fährt die S2. Diese fährt auch über Petersroda, sodass der Startpunkt auch am Wochenende dahin verlegt werden kann.)

 


 

 

 

 Wir fahren durch den Ort und folgen dem Hinweisschild zum Parkplatz an Neuhauser See. Dort steigen wir aus und eine frische Brise weht um unsere Nasen. Gegenüber befindet sich ein Kieswerk und der Weg führt uns nach links auf einen Asphalt- Rad und Wanderweg. 

 



 Wir folgen der grünen Wandermarkierung und links kommen Verbotsschilder von der LVBM und rechts vom Militär, was bei mir ein bedrückendes Gefühl hinterlässt. Uns umgeben kleine Wäldchen (Birken, Buchen, Kiefern…) und eine Strauchlandschaft, in der der Weißdorn einen betörenden Duft verströmt.

 

                                         Bank für die letzte Pause???

Da die Schilder uns keinen Spielraum lassen, folgen wir dem Weg bis zu einer Kreuzung, an der wir uns links halten und auf dem grünen Wanderweg bleiben. Es geht weiter um den Neuhauser See und durch das Schilf blitzt immer wieder das Wasser und durch die Wolken die Sonne. Hier ist ein riesiges Naturschutzgebiet entstanden, nachdem der Tagebau verschwunden ist. Verschwunden ist auch Paupitzsch, ein kleines Dorf, welches schon 1218 mit einem Herrensitz urkundlich erwähnt wurde. Eine symbolische Kirche und ein Gedenkstein erinnern an das 1976 abgebaggerte kleine Dorf.

 


 

 Danach verläuft der Weg nach rechts vom See weg an einem Zufluss entlang bis zu einer kleinen Brücke. Der Weg nach rechts führt zum Zöckeritzer See, doch wir laufen links zum Gänseblick, wo sich ein Aussichtsturm befindet.

 



 Mir fällt auf, dass die Verbotsschilder verschwunden sind und man links und rechts vom Weg abgehen darf. Was für ein Gefühl. Nun kreuzt der Lutherweg von Bitterfeld kommend und wir laufen nach links weiter und endlich, endlich kommt ein Stück Waldboden.

 



 Wir laufen durch einen Nadelwald und überall entdecken wir Ginsterbüsche und Hornveilchen. Wir kommen an einem idyllischen Grillplatz vorbei und an einem nicht sehr vertrauenserweckenden Hochstand. Hier braucht der Jäger Mut und Schwindelfreiheit.

 




                                               

 Der Weg führt uns nach Petersroda und wird bald wieder zu Asphalt. Rad fahren wäre hier die bessere Variante, aber ich bin Wanderin. Petersroda ist ein sehr schmuckes Dörfchen und der Wanderweg führt jetzt wieder auf Naturboden um das Dorf herum. (Das Ausbauschild für den Radweg ist allerdings schon aufgestellt, sodass auch hier bald Asphalt den Wanderweg ziert.)  Viele Sitzbänke laden zum Pausieren ein, so dass wir eine Trinkpause einlegen. Auch Papierkörbe und Hundetütchen sind zahlreich, damit das Dorf so schmuck bleibt. Wir nähern uns der B184, doch der Wanderweg geht an einer Rechtskurve nach links in eine Wiesenfahrspur. So laufen wir im Grünen geschützt parallel zur Straße und zu den Gleisen wandern.

 




 Dann sind sie wieder da, die Verbotsschilder. Der Weg verläuft jetzt an einer kleinen Straße und links ist der Standortübungsplatz und rechts die Unteroffiziersschule der Bundeswehr. Nun kommt noch ein neues Schild hinzu, dass das Aufheben von Munition e.c. verbietet. Wer kommt auf die Idee? Das funktioniert doch beim eigenen Personal nicht so richtig, wie wir aus den Medien erfahren haben.

 


 Am Ende der Kaserne geht eine Betonstraße nach links von der Landstraße weg und durch weitere Übungsplätze und einer großen Rinderweide vorbei, zurück zum Parkplatz.

 



 Hinter uns liegt eine beschauliche Wanderung, durch renaturierte Landschaft, in der ihr eigenen Stille. Einige Radfahrer überholten uns und wenige Wanderer, sodass es hier wesentlich beschaulicher an einem Sonntag ist als an den Leipziger Seen. Ein beständiger Wind aus allen Richtungen pfiff uns um die Ohren, sodass ich doch froh bin, nicht zu radeln. 

Da wir mit dem Auto unterwegs sind, fahren wir noch nach Delitzsch, um uns das Barockschloss von außen anzuschauen.





Eigentlich sollte es da eine interessante Ausstellung geben, welche aber wegen Corona geschlossen hat. Der Titel ist einfach zu schön, um unterschlagen zu werden.


 Wir sehen, dass Delitzsch eine bezaubernde Altstadt mit Türmen, Kirchen und Stadtmauer hat, sodass wir beschließen, dieses Städtchen einmal per Fuß uns zu erkunden, denn heute sind wir nach 15 km nicht mehr so richtig in Stimmung.

 

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