Lachenidylle nach Kleinliebenau und zurück nach Gohlis

 Da ich heute einen freien Tag geschenkt bekommen habe, schaue ich bei Komoot, wohin mich meine Wanderschuhe heute  tragen könnten. Vieles in der direkten Umgebung habe ich in meinen ersten fast zwei Jahren in Leipzig schon erlaufen, doch in den Lachen war ich noch nicht.

Ein Blick auf die Karte zeigt, dass ich die Tour modifizieren kann. Also setze ich mich in die Linie 11 und fahre bis Lützschena.

Dort laufe ich zum Schloß, welches von einem gelben Narzissenmeer gerahmt ist. 

Geradeaus geht es zur Neuen Luppe und vor der Brücke biege ich rechts auf den Weg ab. Jetzt bin ich auf der gefundenen Route, allerdings möchte ich sie gegenläufig laufen. Dies ist für die App ein Problem und so werde ich immer wieder darauf hingewiesen, dass ich die Route verlassen habe oder links gehen soll, statt rechts. Das nervt, aber ich weiß nicht, ob ich das irgendwo anders einstellen kann.

Nach gut einen Kilometer geradeaus, geht es rechts vom Damm weg und nach ca. 50 m links auf einem Wiesenweg. Die nächsten Kilometer geht es über die Auenwiesen der Alten Luppe.



Hier bin ich ganz allein unterwegs und bin froh dem Wegeverlauf auf der Karte zu folgen, denn es gibt keinerlei Schilder, dafür aber viele Möglichkeiten.

Die Wiesen strotzen frühlingsgrün, die Alte Luppe mäandriert durch urwüchsiges Gehölz, die Vögel zwitschern- Idylle pur. 

Plötzlich kommt mir eine größere Rentner- Wandergruppe entgegen und die erste Dame im Feld fragt, ob es der richtige Weg sei? Ich antworte: Der Weg ist immer richtig, es kommt darauf an, wo sie hinwollen. Nach Rom ist so richtig, nach Santiago wäre es die andere Richtung und bei Jerusalem bin ich mir nicht ganz sicher. Damit habe ich die Lacher auf meiner Seite. Sie wollen nur nach Lützschena und da sind sie richtig.

Ich komme an kleinen Lachen vorbei, auf denen vereinzelt Enten und Schwäne schwimmen. Am Gehölzrand wachsen kräftig grün Brennesseln und Gräser, Taubnesseln recken ihre lila Blüten, Storchenschnabel blitzt gelb hervor und die weißen Blüten der Steinmiere geben einen schönen Kontrast. Der Frühling lässt die Farben frisch leuchten.


So komme ich zur Bundesstraße 186, welcher ich links bis über die neue Lupe folge. Hier geht es nun geradeaus bis zum Abzweig Kleinliebenau (hier kreuzt die Via Regia), wo ich aber wieder links abbiege und durch den Auwald zur Domholzschänke laufe. Hier heißt das Revier "Verschlossenes Holz" und die rote/ blaue Wanderwegmarkierung führt mich weiter. An sonnigen Plätzchen entdecke ich schon die ersten Bärlauchblüten und der zarte Duft liegt in der Luft.




Da die Domholzschänke geöffnet ist, lege ich eine Kaffeepause ein. Der nette Kellner setzt mich in den Wintergarten, abseits der Mittagsgäste und bringt mir Milchkaffee und Torte.




Allein im Raum kann ich die geschmackvolle Deko im "eleganten" Jagdhausstil bewundern. Die Torte sieht entweder aufgetaut oder "Adlig" (VON VORGESTERN😊) aus. Der Geschmack ist aber besser als erwartet. Vom Kellner vergessen, kann ich auch noch ungestört einen Müsliriegel aus dem Rucksack verzehren. Nach längerem Warten gehe ich zur Kasse, um zu bezahlen. Da fällt dem Kellner wohl ein, da war ja noch jemand und er entschuldigt sich.


Zurück geht es zum Luppe- Damm, um danach in den Auwald abzubiegen. Ich komme zum "Schlobachhof", der verlassen, aber weit eingezäunt auf einer großen Wiese liegt. In der Ferne sehe ich die alten Fachwerkgebäude, welche glanzvolle Zeiten hinter sich zu haben scheinen. Schade. Am Tor liegt ein umgefallener Pfosten und wartet auf bessere Zeiten.




Nun folge ich dem Wanderweg bis zum "Unterstellpilz", wo es links den Wanderweg entlang, über einen kleinen Bach zurück zur Neuen Luppe geht. Hier leuchten mir schon die ersten gelben Rapsblüten entgegen.


Ein Stück geht es die Via Regia entlang, bevor es rechts in Lachen an der Waldspitze geht. Hier hat der letzte Sturm ganze Arbeit geleistet und so klettere ich über Baumstämme auf kleinen Pfaden zu den Lachen hinter der Rollschuhbahn. Hier steht der Bärlauch kniehoch.



Weiter geht es der blauen Markierung folgend entlang des Kilometerwegs, wo mir ein paar Reiter und ein reiterloses Pony entgegenkommen.

Am Ende des Weges verlasse ich die eigentliche Route und laufe zur Gustav- Esche- Straße, wo ich durch den Möckerschen Winkel zum Ausee und von da direkt nach Hause laufe.


Nach 4,5 Stunden und 22km bin ich pünktlich vor dem Regen wieder zurück.


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