Besuch bei den Schildbürgern

 Das Herbstwetter lockt auch heute wieder ins "Bunte". Da H. etwas fußlahm ist, wird es nur eine kleine Runde.

Er schlägt vor nach Thammenhain zu fahren und dort zu starten. Gesagt, getan, mit dem Auto geht es dahin. Es dauert, bis wir eine Parkmöglichkeit finden, doch an der Martin- Luther - Straße stellen wir uns ins Grüne.

Von da laufen wir links ab und kommen aus dem Ort auf einem Feldweg hinaus. Nach ein paar Metern lockt schon ein Apfelbaum mit roten Äpfeln. Sie schmecken viel besser, als alle Sorten im Laden.

Der Schildauer Weg führt uns über ein Feld und wir können den Schildauer Turm in der Ferne sehen. Bald kommen wir in einen herrlichen Herbstwald hinein.




Alter Grenzstein zwischen dem Königreich Sachsen und Preußen.

                 Wegweiser


Dann machen wir einen Abstecher in Hesslers Schlucht. Die Felsformation ist beeindruckend.
Dort versuchen wir einem kleinen Pfad zu folgen, doch der führt in unwegsames Gelände, sodass wir zurück auf unseren Weg gehen.




Dieser Pilz steht fast Kniehoch in dem unbegehbaren Stück. 

Ich erfreue mich an den Unmengen Pilzen am Wegesrand, auch wenn die meisten ungenießbar sind.

Wir kommen am Fuße des Schildauer Turms an und laufen die über 80 Stufen auf 215 mü0. Der Turm selbst ist 25 m hoch. Oben entdecke ich im Zwischengeschosse zwei Blaumeisen, die sich verflogen haben. Ich finde ein Fenster dass sich öffnen lässt und hoffe, sie finden den Weg nach draußen, in der Zeit, wo wir auf dem Turm sind.


Oben ist die Aussicht genial.



Beim Abstieg sehen wir, dass die Blaumeisen noch da sind. Eine schafft den Flug durch das Fenster, die andere flattert nach unten und lässt sich nicht helfen.
Von unten schauen wir nach oben und sehen diesen spektakulären Lichtkreis um die Sonne. Ich habe keine Ahnung, wie der entsteht.


Die Pilzvielfalt geht weiter und ich staune über die Unmengen am Wegesrand. Der Regen hat sie wohl hervorgetrieben und wir begegnen wieder vielen Pilzsammlern. Einige fahren recht flott und dreist auf dem Forstweg in den Wald hinein.



                  Rotes "Kuckucksei"🫢


Dann geht es hinaus und auf dem Thammenhainer Weg nach Schildau.

Die Bürger des Ortes sind wohl allen Kindern bekannt, gibt es doch viele Geschichten über sie. Im Ort weisen Schilder auf die verrückten Ideen und Geschichten hin 





Wir laufen zur großen Kirche, vor der der älteste Maulbeerbaum Deutschlands wächst. Gepflanzt wurde er wohl 1518. Die Kirche ist leider verschlossen.



So laufen wir zum Marktplatz wo sich neben dem Rathaus auch das Schildbürger- Museum und Gneisenau- Museum um die Ecke befinden. Auch die sind Sonntags geschlossen 


Wir sehen dass es sogar ein Tourist- Büro gibt, dass in der Bibliothek untergebracht ist und zu deren Zeiten öffnet. 

Wir begeben uns nach einer kleinen Pause auf den Rückweg.


Da hängt doch tatsächlich ein Bild von uns am Stadtrand.


Zurück geht es auf dem Schildauer Triftweg in den Wald hinein. Ich gehe vom Weg ab, um mal Pipi zu machen und schaue mich dabei um. Siehe da...ich finde zwei essbare Pilze. Die kann ich nicht stehen lassen und will sie Holger zeigen.


Selber suche ich gern, mag aber gar nicht deren Konsistenz. H.s Kommentar: Warum hast du sie nicht stehen lassen? Ich esse die nicht!
Er traut meinen Kenntnissen nicht.
Das macht nichts. Wir überholen eine ältere Dame mit gütigem Gesicht, die etwas steifbeinig auf Pilzsuche ist. Ich frage sie, ob sie sich auskennt und sie bestätigt, dass sie essbar sind 
Ich schenke sei ihr. Sie will es fast nicht glauben und freut sich, denn ein paar Steinpilze hat sie schon gefunden. Sie sagt, dass es jetzt für eine Mahlzeit reicht. Sie erzählt, dass sie sich nicht mehr gut bücken und bewegen und bedankt sich. Ich freue mich, dass sie sich freut. 
So kommen wir zum Steinbruchsee indem sich der Herbst spiegelt.



Über Felder ist es nun nicht mehr weit bis zum Auto zurück.


 
Und wieder sehen wir ein Lichtphänomen am Himmel. Neben der Sonne ist eine Farbensonne. Google nennt dies tatsächlich: Nebensonne.

 
Über Thammenhain fliegen Drachen im Wind.



Auf dem Ortsplatz entdecke ich, dass der "Storch" dieses Jahr schon zwei Kinder ins Dorf gebracht hat.: Max- Anton und Franz- Friedrich. Was für eine schöne Idee.


Wir ernten noch ein paar Äpfel, bevor es zurück nach Leipzig geht.

Fazit: Sehr schöne, kleine, fast flache Wanderung, die sicher zu jeder Jahreszeit begehbar ist. Einzige Steigung ist zum Schildauer Berg, die aber gemächlich ist 

Übrigens: Die exakte Tour ist, wie alle meine Wanderungen, bei Komoot öffentlich hinterlegt.😄


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