Eigentlich wollte ich heute den Lutherweg beenden, doch die Zugverbindung ist am Feiertag nur aller 2 Stunden und außerdem ist der Weinwandertag in Naumburg, sodass die Züge überfüllt sind.
Deshalb schlagen wir kurzerhand die andere Richtung ein und fahren nach Mutzschen. Theoretisch hält der RE 50 da, aber mein Liebster will unabhängig sein und so fahren wir mit dem Auto und parken an der Bahnhofstraße.
Von da geht es bei herrlichem Sonnenschein auf einen Wiesenweg zum Wiesenteich und von da in einen schönen Buchenwald.
Ein paar Kilometer später geht es am Zeisigteich vorbei und nach links zum Kirchteich. Um diesen laufen wir durch das Freilichtmuseum der Friedrich - Gustav- Klemm- Gesellschaft. Alte Eichen und schlanke Birken und säumen die Ufer.
Immer wieder begegnen wir Spaziergängern und Pilzsammlern mit mehr oder weniger Körbchen voll Birkenpilzen und Goldkappen.Der einzige Pilz den ich finde, ist so perfekt, dass ich ihn lieber stehen lasse🫣. Immer wieder fasziniert mich das Funkeln der Sonnenstrahlen im Wasser und inzwischen sind die frostigen Morgentemperatur Vergangenheit.
Kirchenreste der Kirche zu Nennwitz um 1220-1230 erbaut
Mein perfekter Pilz😎
Burgturmreste der Burg von 1200
Immer wieder haben wir Blicke auf die Seen und noch nie habe ich soviele Schwanenfamilien und Reiher an einem Fleck gesehen. Selbst in den Baumkronen sitzen welche. Es ist phantastisch.
Über den Mühlbach laufen wir entlang der Drei Teiche zum Doktorteich und blicken kurz auf den Reiherteich bevor wir ein großes Stück Weg durch den herrlichen Wermsdorfer Forst laufen.
Wir queren die B6 und kommen zum Waldgasthof, wo ein großes NSU RO 80 treffen stattfindet. Holger ist fasziniert von den alten Kisten und redet vom Wankelmotor, was mir nix sagt. Leider ist die Gastronomie dem Ansturm nicht gewachsen, völlig überfordert und so wandern wir weiter in den Forst, da lange Warten nicht zu unserer Lieblingsbeschäftigung gehört.
Wir kommen zu einem Pausenplatz vom Sachsenforst und genießen einen Snack in der Sonne.
Weiter geht es und bald bellt es wie wild, denn wir passieren eine große Husky- Zucht. Die Hunde haben hier viel Freiraum und laufen bellend am Zaun entlang.
Langsam nähern wir uns Wermsdorf, dass für seine Gänsezucht bekannt ist. Doch ich habe von dem Café des Chocolatier's Pretzsch gelesen und dahin zieht es uns.
Es ist ein riesiges Café mit Schokoladen- und Pralinenverkauf, Schauwerkstatt. Es ist ziemlich voll. In der Werkstatt findet ein Kurs statt und wir setzen uns raus in die Sonne. Die Kellnerin ist super freundlich und nimmt sich trotz des Trubels Zeit für ein Schwätzchen und wir ordern eine süße Verführung zum Milchcafé.
WC in der Kakaobohnenplantage😉
Werkstatt
Danach geht es noch in den Ort zum alten Jagdschloss vom Kurfürst Christian II, welches von 1607-1610 erbaut wurde. ( Bauzeiten sind immer wieder erfreulich ).Es ist teilweise schön saniert und wird auch bewohnt.
Doch Wermsdorf hat noch ein riesiges Schloss, dass Schloss Hubertusburg, dass sich seinerzeit unser König August der Starke hier gönnte. (1721). Es wird parziell saniert und ist leider nicht zugänglich. Es muss eine wunderschöne, barocke Kapelle beherbergen, in der noch Gottesdienste stattfinden. Wir erfreuen uns an der Fassade und dem weitläufigen Park drumherum. Von hinten ist dann sichtbar, dass die Renovierung noch einige Jahre dauern wird.
Weiter geht es über den Horstsee und den Talsperre -Dölnitzsee zurück in Richtung Mutzschen. Auch hier sind wieder unzählige Wasservögel zu bestaunen. Am See wird der alte Bahnhof als Restaurant genutzt, doch im Moment wird umgebaut.
Nun kommen wir auf einen schönen Wald- und Wiesenweg und hören schon von weitem das Geschnatter der Gänse.
Das fällt uns nicht schwer.😊
Zurück am Auto beginnt die Sonne langsam zu sinken.
Fazit: Hinter uns liegt eine abwechslungsreiche, schöne, lange Feiertags- Wanderung mit magischen Herbstmomenten in einer wasserreichen Natur. Auf stillen Wegen raschelten heute nicht die Wildschweine, sondern die Pilzsucher.
Sonnenuntergang auf der Autobahn...
...und dann der Mond über Leipzig.
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