Letzte Etappe Lutherweg Sachsen - Anhalt
Heute endlich habe ich Zeit die letzten Kilometer des Lutherweges Sachsen Anhalt in Angriff zu nehmen.
Morgens ist es kalt und neblig, doch es soll trocken bleiben.
Mit dem Regionalzug fahre ich nach Naumburg und sitze dort eine halbe Stunde in der Bahnhofshalle, bevor der Anschlusszug ( RB77) mich nach Freyburg bringt.
Dort versucht die Sonne durch die Wolken zu brechen, was ihr nur kurzzeitig gelingt.
Ich laufe über die Brücke in die Stadt, um auf den Lutherweg zu kommen, der in einer Schleife zum Schloss führt. Steil laufe ich bergauf und der Wald ist voller bunter Blätter. Ein herrlicher Anblick.
Oben angekommen gehe ich zur Kasse und Frage nach dem Pilgerstempel. Den hat der nette Mann leider nicht, aber er stempelt mir all seine verschiedenen Stempel in den Pilgerpass. Zauberei...wie er sagt.😄
Nun wandere ich über Treppen steil nach unten und komme auf der Schloßstraße zurück an die Brücke und quere erneut die Unstrut.
An der B 176 geht es eine kurze Strecke nach rechts, bevor mich ein Wegweiser nach links auf eine kleine Sackgasse schickt, die hinter Garagen auf einen Hohlweg führt. Dieser steigt gemächlich aber stetig an.
Bald erreiche ich die Freyburger "Savanne", den " Rödel". Diese wunderschöne Hochplateau ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis. Die Weite und heute die bunte Laubfärbung, sind immer wieder beeindruckend und ich fühle mich wunderbar leicht und frei.
Ich staune wie viel Blümchen ihre farbigen Köpfe gen Himmel strecken.
Tatsächlich entdecke ich die hier lebenden Wildpferde und sie stehen direkt am Weg. Was für ein Anblick. Sie lassen sich überhaupt nicht von mir stören und ich laufe mit klopfenden Herzen fasziniert vorbei.
Dann kommt das "Nadelöhr", durch das man das Pferderevier verlässt und ein breiter Feldweg führt nach Großwilsdorf.
Dort ist die Ausschilderung etwas karg und ich folge dem GPS. Dieses führt mich direkt zu vier Apfelbäumen voller köstlicher Äpfel. Eigentlich wollte ich heute nach Walnüssen Ausschau halten, aber ich kann nicht widerstehen.
Danach hat der Rucksack wieder Pilger-Gewicht.🤗
Ich trinke einen Kaffee aus der Thermosflasche und laufe weiter an einem Waldrand entlang. Kein Schild weit und breit. Das GPS schickt mich an einem "Natura 2000"- Schild auf einen etwas verwilderten Weg, dem ich folge. Er führt mich zurück auf den Lutherweg und ich kann erkennen, wo ich im Dorf falsch abgebogen bin. Dafür habe ich den Rucksack voll Vitamine.
Nun wandere ich durch den Wald immer leicht abwärts und komme tatsächlich noch an einen Walnussbaum. Allerdings finde ich sehr wenige unten dem Baum. Die meisten sind noch oben. Deshalb wird es nur ein kleines Beutelchen. Ich setze mich auf die Wiese und esse mein Mittagsbrot.
Auf einem kleinen Pfad komme ich in Roßbach an der Kirche aus dem Wald. Leider ist die Kirche verschlossen und auch die Weingüter sind zu.
So laufe ich weiter nach Naumburg und von Ferne grüßen die Türme vom Dom. Der ist der Endpunkt der Süderweiterung des Lutherweges.
Ich bin schon am frühen Nachmittag da und hole mir den Abschluss- Stempel.
Dann geht es zum Bahnhof und der Lutherweg Sachsen Anhalt ist geschafft. 536 Km auf 24 Etappen bin ich ihm gefolgt.
Nun wartet der Lutherweg Thüringen auf mich.🥳
Fazit: Wunderschöne, kurze Etappe auf fast ausschließlich asphaltfreien Wegen mit sportlichen Anstiegen und schönen Weitblicken.
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