Lutherweg Thüringen 1. Etappe

 Heute wird das Wetter schön und so fahre ich mit der SX 5 nach Altenburg und beginne von dort den Thüringer Lutherweg. Der thüringische Lutherweg ist mit 1000 km der Längste, der Lutherwege und ich bin gespannt, wie weit ich von Leipzig aus komme.

Da ich bei Komoot keine Tour gefunden habe, hoffe ich, dass mich die Ausschilderung nach Schmölln bringt.

Vom Bahnhof laufe ich zur Touristen-Info, um dort nach einer Karte zu fragen. Die Dame ist sehr bemüht, hat aber nur die Aktivkarte Thüringen. Na ja, besser als nichts. Ich bekomme den ersten Stempel und finde das Wegezeichen. 



Am Paul- Gustavus- Haus geht es vorbei und zum Theater und dann den Schlossberg hinauf zur Orangerie.






Weiter auf der Münsaer Straße hoch hinaus. Hier ist der Lutherweg nach Gnandstein ausgeschildert, aber nach Schmölln nur der Radweg. Ich folge dem Radweg rechts  und dann immer gerade aus bis zur Paditzer Straße. Hier laufe ich links. Schilder sind Fehlanzeige. An einer Weggabelung bleibe ich auf der Paditzer Straße und laufe auf einem Wirtschaftsweg zwischen Feldern gerade aus weiter. Später sehe ich wieder ein Wegezeichen.


In Padlitz quere ich die Pleiße und wandere nach Stünzhain zur Kirche, die verschlossen ist. Im Pfarrhaus ist auch niemand und so wandere ich weiter. Vor einem Haus steht  Kisten mit Walnüssen, Äpfeln und Zierkürbis. Dazu ein Schild: "Marie und Franz freuen sich über einen Euro." Wie süß!  Ich packe ein paar Walnüsse in meinen Rucksack und stecke das Geld in die Kasse. Weiter geht es. Irgendwo fehlt die Beschilderung und ich gehe geradeaus und komme auf Feldwegen nach Ehrenberg und am Schloss, taucht das "L" wieder auf.



Nun folge ich dem Weg auf einem kleinen Pfad und über Wiesen und Weiden nach Lehnitzsch und Möckern.


In Möckern setze ich mich vor einen Plattenbau auf eine Bank in die Sonne und genieße mein Mittagsbrot.


Weiter laufe ich dem Radweg folgend nach Selleris und dort finde ich wieder ein Wegezeichen. Nun reihen sich die Dörfer Saara, Maltis und Bornshain wie Perlen auf eine Schnur. Es geht immer gerade aus. Die schmucken Dorfkirchen sind alle verschlossen. Der Wind weht kräftig und immer von vorn. Das macht das Gehen abenteuerlich.



An den Alleen liegen überall Äpfel und Birnen unten und so findet immer wieder eine Portion Obst in meine Hand.




In Bornhain gibt es eine Bücherkiste und neugierig schaue ich hinein. Was finde ich da? Die Karte vom Lutherweg Thüringen. Hurra! 

Wieder laufe ich über Felder und sehe dass von rechts ein dunkles Wolkenband herüber zieht. Ich laufe schneller, doch auf dem Weg nach Taupadel holt es mich ein. Schnell ziehe ich die Regenjacke über und schon pladdert es lustig von vorn mit Gegenwind auf mich ein. Ein kurzes, intensives Intermezzo und nach 10 Minuten ist es wieder vorbei. 


Ich komme am "Immer Kauf", einem 24- Stunden- Shop in einem alten, sanierten Stallgebäude vorbei und mit einem netten Typ ins Gespräch. Ich stelle fest, dass ich vom Weg abgekommen bin und laufe quer auf einem Feldweg, um wieder auf den Lutherweg zu kommen.



Auf einem Sonnenblumenfeld steht eine riesige Erntemaschine. Ich bestaune den Giganten und der junge Bauer erklärt mir, wie sie funktioniert. Beeindruckend. Ein Vogelschwarm fliegt über die Sonnenblumenköpfe hinweg und findet im geernteten Teil genug Futter.


Nun laufe ich auf dem asphaltierten Güterweg nach Schmölln. Allerdings lässt die Beschilderung zu wünschen übrig.




Ich komme zur Sankt Nikolai Kirche, doch auch diese ist verschlossen. In der Stadtbibliothek frage ich nach einer Stempelmöglichkeit und sie schickt mich zum Bürgerbüro.



                 Sankt Nikolai
                 Rathaus

Die Damen dort kennen das Problem, lösen es aber mit ihrem Dienststempel. So erfahre ich noch, dass Schmölln die Knopfstadt ist. 1863 meldete sich der 1. Knopfproduzent beim Gewerbeamt an und bis zur Jahrhundertwende entstanden 29 Knopffabriken. Sie verwendeten neben den bisher bekannten Horn auch die Samen der Steinnusspalme. Damals waren diese Ballast von den aus Südamerika zurück kommenden Schiffen. Eine irre Geschichte.


Heute gibt es nur noch zwei Fabriken. Ich bekomme einen Schmöllner Kopf für meinen Rucksack und beende am Bahnhof die erste Etappe. Mit dem RE3 geht es zurück nach Altenburg und dann mit der SX5 nach Leipzig.



Fazit: Sehr entspannte, schöne Wanderung durch viele kleine, pittoreske Dörfer und über Feld- und Wiesenweg. Beschilderung hat noch Luft nach oben.😀






Kommentare

  1. Danke liebe Bruni, du warst in einer Ortschaft Namens Taubadel, ich wohne in der P. Taubadel Str.

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