10. Etappe Lutherweg

 Heute konnte ich H. überreden mit mir auf den Lutherweg zu gehen. Die Etappe ist moderat und wir fahren mit dem Zug nach Grimma.

Im Park ziehen wir als erstes die kurzen Hosen an und die Jacken aus, denn die Sonne meint es schon gut mit uns.

Danach gehen wir direkt auf den Lutherweg, die Innenstadt lassen wir aus, da wir sie schon öfter besucht haben. An der Mulde sind die Flutmauern geöffnet und die Markierungen am dahinter stehenden Haus zeigt, wie der Fluss die Stadt 2002 überspült hat.

Die Sonne lacht und wir laufen frohen Schrittes direkt an der Mulde entlang in Richtung Nimbschen.  Hier ist noch viel Trubel. 

Wir biegen in das Hartgrundbachtal ab und überall blühen Buschwindröschen und Lerchensporn. Es ist idyllisch. 


Am Kloster bekomme ich den heutigen Stempel und dann laufen wir weiter. In der Klosterschänke ist schon reger Betrieb, aber uns zieht es in die Natur.

Eine Fähre bringt die Leute stakend von einem Ufer zum anderen. Mir gehen die Zeilen des " Osterspazierganges" durch den Kopf und ich rezitiere Holger die ersten Verse, die noch immer im Kopf verankert sind. Holger staunt, musste er doch kaum Gedichte in der Schule auswendig lernen.

In Schadel steht ein Tulpenbaum in voller Blüte.

Wir kommen an einem Rapsfeld vorbei, wo sich die ersten gelben Blüten zeigen und bei mir geht das fröhliche Schniefen los. 

Der Weg ist wunderbar, doch es ist diesig und so ist die Fernsicht getrübt. Es ist herrlich warm und die Wege sind selten gepflastert.

Vor Kleinbothen setzen wir uns für eine Pause auf eine Sonnenbank und genießen die Ruhe.

Nach dem Ort geht es weiter über Felder nach Leisenau. Am Ende des Ortes müssen wir nach links ein Stück auf der Landstraße laufen, bevor es auf der rechten Seite auf einem Reitweg in einen Wald geht. Die Landschaft wechselt zwischen Felden sanft hügelig und wir sind inzwischen mutterseelenallein unterwegs.

Bald erreichen wir Schönbach und danach geht es schnurgerade einen gesplitteten Forstweg entlang, der hügelig eine Schneise in den Wald bildet. Am Boden schlängelt sich eine Schlange und verharrt, als sie unsere Schritte hört.

Danach geht es nach links wieder schnurgerade bis zum Neusee. 



Hier biegen wir in das Kohlbachtal nach rechts ab. Das ist wieder so ein idyllischer Flecken Erde. Der Bach mäandriert, es blüht auch hier in weiß, gelb, lila und der Weg steigt mal leicht an, um sich dann wieder nach unten zu schlängeln. 


Am Ende des Weges laufen wir direkt auf Colditz zu. Wir queren die Mulde und laufen zum Markt.



Ein Eis haben wir uns verdient, bevor wir zu Bushaltestelle gehen.

Gerade hält ein Bus der nach Bad Lausick fährt. Ich checke schnell den Fahrplan und dort bekommen wir den Regionalexpress nach Leipzig, sodass wir exakt 1Stunde später ( mit Sprint zur S- Bahn) zu Hause aus der S- Bahn steigen.

Es war eine wirklich schöne Wanderung: moderate Länge, fussfreundlich, sanft hügelig, schöne Weitblicke und einsame, romantische Täler. 


Das war nun die zehnte Etappe des sächsischen Lutherweges, den ich an 8 Tagen absolviert habe. 222 km sind schon geschafft. 

Insgesamt hat er 29 Etappen auf 550km.

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