Von Geithain nach Rochlitz und zurück

 Her Weselsky lässt die Muskeln spielen und so kann ich den Lutherweg ab Sitzenroda heute vergessen. Spontan steige ich auf die Länderbahn um ( Hurra, es lebe die Vielfalt!) und fahre nach Geithain.

Komoot schlägt mir eine Tour von 20km vor und das klingt auch bei einem späteren Start machbar. 

Gleich am Bahnhof merke ich, dass ein Insider die Tour ins Netz gestellt hat, denn der erste Abzweig nach der Bahnhofstraße ist ein kaum wahrnehmbaren Trampelpfad auf einen Hügel. 

                  Hier geht der Pfad rechts hoch.

Dieser führt dann im Zickzack entlang durch  einen kleinen Wald und dann direkt über den Parkplatz von Edeka. Dort stecke ich mir eine " Zupfschnecke" für die Pause in den Rucksack.

Weiter laufe ich an der Peniger Straße aus der Stadt herraus und die Autos nerven mich ein wenig. Doch bald darf ich links auf einen Reitweg nach Stollsdorf abbiegen und freue mich. Die Freude hält nicht lange vor, denn die Einheimischen nutzen ihn als Abkürzung und so laufe ich öfter in Staubwolken.





Über Feldwege und durch Wiesen laufe ich auf Rochlitz zu und von weitem sind schon die Schlosstürme sichtbar. 

Im Ort wird auch gebaut und so laufe ich eng an der Straßenwalze vorbei, hier ist es muggeligwarm, zum Schloss. 

Auf dem Weg dahin komme ich an der Kirche vorbei, die zufällig offen ist. Ich schaue mich um und freue mich, aber kurz darauf werde ich rausgeschmissen, denn der Organist war nur kurz hier und will nun wieder schließen. Leider will er mir kein Ständchen spielen und so laufe ich zum " Blümchenkaffee", das natürlich geschlossen ist. 




Ich setze mich aber davor, lasse meinen Blick über Zwickauer Muld- Schloß- Kirche und Mühle streifen und esse meine Schnecke. Wahnsinn, sie entpuppt sich als Hefeteignest mit fluffiger Quarkfüllung versteckt unter einer dicken Schicht Schokostreusel. Was für eine Idee und echt lecker.

Gestärkt laufe ich durch das Schloss und  dan zur Hängebrücke, um noch mal ein Bild von der Größe zu bekommen.




Danach werde ich wieder im Zickzack durch eine Gartenkolonie ( alle Türen waren offen, der Weg ist weiterhin unmarkiert), dann durch ein Plattenbauviertel und dann wieder durch eine Gartenkolonie zum Frelsbach geführt.






Hier blühen die Buschwindröschen, die Bäume stehen knorrig links und rechts des mäandrierenden Bächlein, die Vögel zwitschern und ich bin allein auf diesem Fleckchen göttlicher Erde. Wahnsinn. Dies ist für mich der schönste Abschnitt de ganzen Weges.


Vorbei geht es an der Buschmühle und dann auf der Straße entlang nach Königsfeld.


Ein Kettensägen- Holzschnitzer arbeitet an einer "Herkulesfigur"  und ich schaue ihm zu und wir kommen ins Gespräch. Auf dem Grundstück steht auch ein recht großes Babajaga- Haus, dass an die Märchen der Kindheit erinnert. Auf meine Frage erfahre ich, dass er es auch gebaut hat und seine Hühner so komfortabel wohnen. Witzig. Am Weiher vorbei, biege ich zur Dorfkirche ab, die renoviert über dem Anger trohnt, aber sie ist verschlossen.



So mache ich noch eine kleine Pause am Dorfanger, der mit Fördergeldern sehr hübsch angelegt wurde.

Die letzten Kilometer gehe ich auf hügeligen Feldwegen und die Ausblicke sind herrlich. 

Direkt am Bahnhof komme ich nach knapp 5 Stunden an und der Zug geht in 20 Minuten. Was für ein Timing.

Die Wanderung hat nur mit der Navigation von Komoot funktioniert, da sie kaum auf markierte Wege führt. Leider waren die Feldwege teilweise auch asphaltiert und mir persönlich waren  zuviele Straßenabschnitte dabei. Die Landschaft war sehr abwechslungsreich und der Weg ist im Frühjahr gut zu bewältigen. Bei Wind und Hitze kann ich ihn mir sehr anstrengend vorstellen.



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Drei Gleichen- Tour

Immer wieder Saale- Unstrut

13. Etappe Lutherweg