Auf, auf ...den Elberadweg

 Heute morgen packen wir unsere Fahrradtaschen auf das Tandem und fahren die ersten 3 km zum S- Bahnhof der Linie 2 Richtung Dessau.

Unter der Bahnbrücke, in den Fahrstuhl, passt das Rad nur schräg und mit abhängen der Vorderradtaschen. Die erste Hürde ist geschafft. 


Vollgepackt fahren wir dann bis Dessau, um hier auf den Elberadweg zu radeln. 

2006 bin ich mit unseren damals 9jährigen Sohnemann von Dresden bis Schönebeck geradelt und habe sehr schöne Erinnerungen daran. Da wir unsere Urlaubswoche gern klimafreundlich gestalten wollen, haben wir uns für unseren 1. gemeinsamen Radelurlaub entschieden. 

Der Vorteil vom Tandem fahren ist für mich, dass wir unterwegs miteinander reden können und sofort wissen, was der Andere sagt oder zeigt. Der Nachteil ist natürlich, dass der Vordermann Tempo und Route bestimmt. Ich sitze gern hinten, fliegengeschützt, doch Holger die Führung zu überlassen, fällt mir auch nach fast 25 Ehejahren schwer. Dass muss ich noch üben.

In Dessau scheitern wir am Fahrstuhl, der viel zu kurz ist. Also Taschen abhängen, Rad runtertragen und Taschen wieder dran. Vor dem Bahnhof gibt es dann ein Startfoto.


Dessau, DIE BAUHAUSSTADT, für mich, in der ich immer wieder gerne bin, wird heute nur durchradelt. Aber ohne Foto geht es dann doch nicht.

Bauhausmuseum, wo man im originalem Zimmer übernachten kann.
Das Kornhaus, ein herrliches Café direkt am
           Elberadweg.
Wo es jetzt bei einem schönen Sonne- Wolkenmix auf dem Damm in die Elbauen geht.
Herrliche, sattgrüne Wiesen, Vogelgezwitscher und den Blick auf die Elbe lässt uns kräftig in die Pedale treten. Der Wind kommt aus fast allen Richtungen,  nur nicht von hinten.
Ohne Karten, nur mit Koomot und der Behauptung, der Weg ist komplett gut beschildert, fahren wir auf dem Deich und bewundern die Farbenpracht des Frühlings. Auf den Feldern wogt das Getreide im frischen Grün, dazwischen blitzt es vereinzelt kornblumenblau  mohnlumenrot und mageritenweiß. Pusteblumenwiesen wechseln sich mit kleinen Dörfchen ab und der Flieder blüht in allen Farben. Der Duft des Weißdorn ist stark,  wie zu schweres Parfüm und die Kastanien haben riesige Kerzen aufgesteckt. Wunderschön und wäre ich zu Fuß, würde meine Kamera nicht zur Ruhe kommen. Aber ich sitze hinten....

         Fährmann hol über!

So kommen wir nach Breitenhagen, wo uns zwei Radlerinnen auf unsere Frage nach dem Weg nach Barby, auf den Saaleradweg schicken. Anstatt mit der Fähre über die Elbe zu setzen, verlängern wir die Tour, denn Holger ist der Meinung, der Elberadweg führt auf beiden Seiten entlang. Doch plötzlich sind wir an der Saale hellem Strande.😄
So setzen wir in Groß- Rosenburg über die Saale.


Nun folgen wir dem Saaleradweg, allerdings verpeilen wir auch diesen, da er plötzlich als Drei- Fähren- Radweg ausgeschildert ist. Deshalb geht es an der L 51 ca.5 km auf der Straße entlang, bevor wir wieder auf den Radweg nach Barby kommen.
Hier lockt uns das Stadt- Café mit " selbstgebackenen" Kuchen. Ist " selbstgebacken" ein geschützter Begriff?  Mein Erdbeerkuchen war ein Fertigboden mit gehackten Erdbeeren in Gelatine. Die beliebte Pudding- oder Sahneschicht zwischen Boden und Erdbeeren fehlte völlig. Schade.
Gestärkt radeln wir weiter durch die herrliche Deichlandschaft nach Schönebeck, was sich ganz hübsch, maritim an der Elbe präsentiert. 



Immer wieder dem Wind trotzend schaffen wir es nun auf dem richtigen Weg bis Magdeburg, wo der Weg wieder schlecht beschildert ist. Gerade als wir falsch fahren wollen, spricht uns ein Magdeburger Radler an und zeigt uns den richtigen Weg, denn dort wo uns die Beschilderung hinschicken will, geht es nur zur Fähre.
Nun schauen wir nach unserem Hotel, was vor der Innenstadt liegt und fahren dort vor.



Ich bin echt geschafft und froh es geschafft zu haben. Ich bin ja nicht so der Radtourtyp, schmerzt mir doch mein Po nach jeder größeren Runde.
Ja, was soll ich sagen, es schmerzt der Po, es brennen die Schenkel und die Knie sind nicht mehr die Besten, doch es war eine wunderschöne Strecke, den ganzen Tag draußen, ist einfach meins.

                  Es geht zur heißen Dusche🤣

Aus 77 km wurde 87 plus 3 in Leipzig, macht eine glatte 90! 💪🚴‍♀️




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