Zeitz entdecken

 Zeitz, in Sachsen- Anhalt, ist auch von Leipzig nur 40 min mit dem Zug entfernt und so fahren wir heute mit der Elster- Saale- Bahn dahin.


Wir steigen am Bahnsteig aus und verlassen den Bahnhof über einen Nebeneingang, denn der Bahnhof wird gerade saniert. Es ist ein wunderschönes, recht großes Ensemble aus hellem Stein, doch die Grafittischmierer haben schon vor der Eröffnung sich verewigt. Ich finde es empörend, dass diese Leute kein Gefühl für Schönheit und keine Achtung vor Eigentum haben.

Wir laufen vor dem Bahnhof über eine kleine Fußgängerbrücke und dann links ein Stück am Ufer der weißen Elster entlang bis zu einer Brücke, an deren Ende ein sanierungsbedürftiges Schmuckstück von Haus steht.





Wir steigen über Treppen zur Brücke empor und laufen zurück auf die andere Seite. 

An der nächste Kreuzung geht es rechts in die Tiergarten- Straße bis zur nächsten Kreuzung, wo wir uns rechts halten und in die Flussauen laufen. Nach dem Sportplatz folgen wir dem verschneiten Radweg nach links und bestaunen Kunst am Weg. Ein Schild erklärt, dass hier zwei Gartensparten wegen des regelmäßigen Hochwassers renaturiert wurden und vor uns eine Blühwiese liegt. Heute liegt ein weißes Tuch darüber.




Der Weg führt durch eine Bahnbrücke und wir laufen gerade durch ein kleines Wäldchen, mit vielen Fledermaushäuschen an den Bäumen, auf Zangenberg zu. Vor dem Ort führt uns ein Weg nach rechts zum Baumwipfelpfad, vorbei an Schafen und Kühen, die hier draußen weiden.



Der Hauptstraße folgend laufen wir ein Stück nach links durch den Ort, um ihn dann, in einem Rechtsschwenk, zu verlassen. 

Nun folgen wir der Landstraße über zwei Eisenbahnbrücken und über den Floßgraben. In der Luft liegt ein eigenartigen Duft den wir uns nicht erklären können.

Kurz hinter dem Graben biegt links ein Feldweg ab und führt uns über freies Feld, wo heute der Wind kräftig und eisig weht. 



Wir laufen immer geradeaus und trotzen dem Wind. Wir queren die Weißenfelser Straße und dort führt uns ein weiterer Radweg kurz rechts und dann im Linksbogen durch das Torfmoor, wo noch heute Torf gestochen wird. 

Vorbei an der Einfahrt des Abbaugebietes führt uns  leicht links ein kleiner Weg über den Elsterflossgraben nach Grana.

Wir laufen in Grana bis zur Kreuzung und dann links in das riesige Firmengelände von Südzucker. Hier ist der Geruch am stärksten und uns wird klar, dass es der Rübenduft ist, der hier übers Land zieht. Es liegen meterhohe Rübenberge im Gelände, die mit Baggern abgeschaufelt werden. 



Fasziniert über die schiere Größe laufen wir dann zurück, um die alte Brikettfabrik ( heute ein Museum, aber geschlossen) zu besichtigen. Von außen ist nicht viel zu entdecken.

An der Straße laufen wir weiter zum Ortseingang nach Zeitz. An der Kreuzung, bei der Pizzeria" Bella Italia", geht es links über die weiße Elster in die Stadt hinein.

An der Straße stehen viele schöne Häuser, manche saniert, so wie das ehemalige Zekiwa- Werk, dass zum Archiv umgebaut wird. Zekiwa war der Kinderwagenhersteller der DDR.




Die meisten Gebäude warten aber noch auf den Märchenprinz, der sie wach küsst.

Anhand der Gebäude erkennt man, dass Zeitz mal bessere Zeiten erlebt hat. Hier ist der Strukturwandel nur sehr langsam im Kommen.





Das Schloss Moritzburg und der Dom Peter und Paul sind beeindruckend. Der Schlosspark wirkt selbst im Winter wunderbar und so werden wir ihn im Sommer einmal erkunden, denn heute ist er geschlossen. 







Wir laufen durch die Stadt zum Rathaus und staunen und wundern uns. Alles wirkt am Sonntag Nachmittag etwas ausgestorben. Cafés und Restaurants sind geschlossen und es ist nicht immer klar, ob nur heute oder generell.



Das Rathaus und der Marktplatz sind überdimensioniert.






Nach langem Suchen, durch die Fußgängerzone geben wir es auf, ein Café zu finden und laufen in Richtung Bahnhof.

 Am Neumarkt entdecken wir dann das Café Scholz, dass mit selbstgebackenen Torten wirbt. Der Tag ist gerettet! Im plüschigen Café nehmen wir in einer Nische Platz und genießen superheißen Latte Macciatto, Torte und ein Glas Weißwein vom Weingut Schulze aus dem Nachbarort. Die Preise stehen der Großstadt in nichts nach. Man gönnt sich ja sonst nichts.



Beim Gespräch mit dem Kellner erfahren wir, dass es kaum Arbeit gibt. Bei Südzucker 300 Arbeitsplätze, im Ethanolwerk ca. 100 und in der " Zetti"- Schokoladenfabrik noch weniger. Der Werksverkauf ist Freitags von 10-12 Uhr. Das will ich mir merken, denn die " Knusperflocken" mag ich immer noch.

Ansonsten gibt es nicht viel und die Leute fahren bis Leipzig und weiter zur Arbeit.


In Zeitz wirkt alles ziemlich trostlos und so ist es kein Wunder, dass es an Investoren für die herrlichen Gebäude mangelt. Eine unentdeckte Perle.



Mit der S- Bahn geht es zurück und wir werden Zeitz im Auge behalten.






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